E + F Neumann
Uluru




Also fahren wir so los, Richtung Kings Canyon und Uluru. Vorher noch mal Straßenverhältnisse im "i" nachgefragt. Es bleibt uns nur der Hwy, die Pisten sind nach wie vor gesperrt.
260 km bis nach Mt. Ebenezer Roadhouse, eine Aborigines Community. Dort haben wir gegessen und auch mal ein Bier dazu getrunken und in der Artgalerie ein Aborigines-Bild gekauft.


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Die Fahrt dort hin war extrem abwechslungsreich, oft in schneller Aufeinanderfolge von Steppe nur mit roter Erde, dann mit Gras, immer mehr frisches Grün, dann niedrige Büsche und Bäume, einzelne Berge sowie große rote Sanddünen.
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Richtung Mt. Ebenezer wurde die Landschaft dann wieder weit, mehr steppenartig, Weidelandschaft. Kurz nach Alice Springs wurden wir eingerahmt von unheilvollen Wolken, doch wir bekamen fast nichts ab. Links von uns wirbelte Staub hoch, alles im Rotton, auch die Wolken, ziemlich lang anhaltend. Auf der anderen Seite gingen die Wolkenbrüche nieder. Es dauerte recht lange, bis wir alles hinter uns lassen konnten.
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Am nächsten Morgen weiter zur Kings-Creek-Station. Es war herrliches Wetter, tolle Sicht. So leisteten wir uns einen halbstündigen Heli-Rundflug über den Canyon. Interessant die Felsformationen, wie quer geschnitten, von oben rund, wie abgehobelt.
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Die Weiterfahrt unterbrechen wir in Kathleen Springs für eine kleine Wanderung, auch eine geheiligte Stätte der Aborigines. Am Ende des Weges ist ein permanentes Waterhole. Aus einer senkrechten Felswand quillt das Wasser hervor. Nach starkem Regen überschwemmt das Wasser das ganze kleine Tal.

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Jetzt zum Kings-Canyon-Resort, Einholen diverser Infos und ab in den Pool, endlich Abkühlung. Nach warmer Nacht stehen wir früh auf, damit wir rechtzeitig den Rimtrail, einen 5,5 km langen Trail oberhalb vom Kings-Canyon antreten können. Gut ausgerüstet mit Sonnencreme, Hut mit Fliegennetz, Satellitentelefon und vor allem Wasser, starten wir. Es war eine tolle, aber auch anstrengende Strecke.
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Die Felsformationen und deren Farben, besonders auch der "Garten Eden" war sehr eindrucksvoll. Die Palmen dort und die sehr grünen Bäume - Relikte aus der feuchten Zeit Australiens, wo die Flüsse noch regelmäßig Wasser führten. Nach 3 1/4Std. waren wir wieder am Parkplatz; schnell noch frisches Wasser fassen und zurück zum Auto. Es hatte bereits 43 Grad C. Meine leichten Kreislaufprobleme vergingen schnell.

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In Curtis Springs, einer noch bestehenden Farmstation, war unsere nächste Übernachtung eingeplant. Ein riesiges Gelände, einige Fahrzeuge und ein Unterstellzelt für eine Gruppe Radfahrer waren auch schon aufgestellt. Nach einer Info gingen wir in ein dazugehöriges mit Stroh überdachtes Restaurant. Dort wurden wir von zwei Männern eingeladen, uns zu ihnen zu setzen. Wir bekamen sogar Bier spendiert, vom Seniorchef wie sich herausstellte, der einiges über das Anwesen erzählte. Er begann hier vor 50 Jahren alles aufzubauen. Nach und nach erweiterte er sie um eine Tankstelle, Shop, Restaurant, Stellplatz und Übernachtungsmöglichkeiten in Wohnkabinen. Es wird auch die Möglichkeit geboten, die Farm zu besichtigen und bei der Farmarbeit zuzusehen. Weiterhin werden auch Ausflüge zum Mt. Conner, dem vergessenen Highlight in der Nähe des Uluru. Aus der Ferne wird er oft mit dem Uluru verwechselt.
Es war eine nette, lustige und ungezwungene Unterhaltung.

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Wir gingen und wollten zu Abendessen wiederkommen, weil dem hier angeboten Farmessen und guter Ruf vorausging. Zurück am Auto, kümmerte sich Eckhard noch mal um die Treppe, ich war mit Schreiben beschäftigt. Es zogen dunkle Wolken und rote Luft heran. Urplötzlich ging ein Sandsturm los, wir konnten gerade noch ins Auto springen und schon pfiff uns der Sand ums Auto. Später wurde der Sandsturm vom Wolkenbruch und Gewitter abgelöst. Die armen Radfahrer von nebenan. Klitsch nass und sandig, sind sie von einem Lkw eingesammelt, hier an den Platz gebracht worden. Sie hatten von einer Fahrradtour hier wohl auch andere Vorstellungen.
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Es hatte auf 26 Grad C abgekühlt. Nach einem tollen Sonnenuntergang sind wir dann vorsichtshalber doch mit dem WoMo zum Essen gefahren. Es hat wirklich toll geschmeckt. Zum Nachtisch gab es dann, zurück im WoMo, Staubputzarbeiten. Der Sandsturm hatte gute Arbeit geleistet. Mit Wetterleuchten verabschiedete sich der Tag.
Kühl, mit 25 Grad und wolkenverhangen, zeigte sich der nächste Morgen. Nach abermals vergeblichem und nervtötendem Versuch, die Treppe zu reparieren, aber mit einem heftigen Sonnenbrand auf dem Rücken - wie sich allerdings erst später herausstellte - verliesen wir die Station gegen 13:00 Uhr.
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In tief lilaroter Farbe zeigte sich uns dann zum ersten Mal der Uluru, beeindruckend. Am nächsten Morgen war auf dem Ayers Rock Campground ringsherum viel Action, alle wollen zum Sonnenaufgang, obwohl es regnet. Wir haben erst mal einen platten Reifen (ein schleichender Plattfuss), dessen Reparatur aber kein Problem war.
In der "i" beantragen wir erstmal unser Permit für die Weiterfahrt nach WA (Westaustralien) und besorgen uns weitere Infos für Uluru und Kata Tjuta (Olgas). Und wieder mal viel Regen in der Nacht und auch fast den Tag lang. Für uns also Schreibtag!
Heute ist der zweite Advent. Das Wetter scheint sich zu beruhigen und wir starten endlich zum Uluru.
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1958 wurde dieser NP im roten Zentrum Australiens gegründet, zum Schutz der nationalen Wahrzeichen Uluru und Kata Tjuta. Eigentlich war es Anangu Aborigines Gebiet. In üblicher Eroberungsmanier wurde ihnen alles weggenommen. In Missionen, auf Viehfarmen und staatliche Siedlungen verfrachtet, konnten sie kaum ihre Lebensweise beibehalten. Dennoch hielten sie ihre Kulturen lebendig und unterrichteten ihre Nachkommen im Glauben und Gesetzt der "Traumzeit". Nach langem Kampf bekamen die Aborigines am 26.Okt.1985 ihr Land zurück. Seither wird der NP in Kooperation verwaltet.
Uluru und Kata Tjuta sind immer noch geheiligte Stätten.

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Die Entstehung von Uluru und Kata Tjuta sind bis heute umstritten. Vermutlich entstanden beide Felsformationen von etwa 600 Mill. Jahren. Es gab hier riesige, aufgefaltete Gebirgsketten, die in Laufe von 200 Mill Jahren abgetragen wurden. Geröll, Mineralien und Sand sammelten sich in tiefen Flussbetten. Eine weitere starke Erdbewegung faltete die Schichten und drückte sie nach oben. Beide Felsformationen sind Überreste dieser Sedimente. Ihre heutige Form gestaltete dann die Verwitterung.
Der Uluru besteht aus Arkosesandstein, durchsetzt mit Mineralien. Kata Tjuta allerdings ist ein Konglomerat aus Sand, Mineralien und anderem Felsgestein, eingeschlossen Basalt und Granit, alles zusammengehalten von Sand und Schlamm.
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Der Uluru überragt die Ebene um 382 m (940 m über NN) und hat einem Umfang von 9,4 km. Somit ist der zweit größte Monolit der Welt. Kata Tjuta hingegen ist eine Einheit, bestehend aus 36 einzel aufragenden Felsen.

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Erst ein Besuch im Culture Centre, in dem ausführlich über die Aborigines, ihre Traumzeitgeschichten und Lebensweise informiert wird. Es ist auch wichtig zu wissen, dass um den Uluru herum immer noch wichtige geheiligte Stätten der Aborigines sind. Einige sind traditionell nur für die Männer, wie z. B. Kata Tjuta, andere nur für Frauen, Z. B. Mala Walk Uluru. Diese Plätze sollten mit dem nötigen Respekt begangen werden.
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Auf zwei verschiedenen Trails erfuhren wir Besonderheiten und Geschichten vom Aboriginesleben, mittels Hinweisschilder, darunter waren auch sehr alte Felszeichnugnen zu sehen.

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Glücklicherweise hielt das Wetter und wir stellten uns auf den Sunset-Viewing Point (Sonnenuntergangsplatz). Allmählich wurde es immer voller, auf dem Parkplatz und am Himmel in Form von Wolken. Aber erst diese machten den Sonnenuntergang zu einem echten Highlight. Die unterschiedlichsten Farb- und Wolkenkombinationen erzeugten Stimmungen der ganz besonderen Art. Die Natur betäubte mal wieder die Sinne, sie ist einfach göttlich!
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Auf dem Heimweg verfolgten uns dann die Blitze, doch konnten wir später auch noch den Sternenhimmel genießen.
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Auch am nächsten Tag begleitete uns die Genialität der Natur auf unserem Trail "Valley of the Winds" im Kata Tjuta NP. Auf die übliche Weise ausgestattet, machten wir uns um 9:30 Uhr auf den ca. 10 km langen Weg.
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Es war angenehm zu gehen, weil der Wind meist unser Begleiter war, durch eine grandiose Landschaft.
Etwas geschafft erreichten wir gegen 13:00 Uhr wieder unseren Ausgangspunkt. Wir nahmen uns Zeit zum Relaxen und beendeten gemütlich den herrlichen Tag.

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Am nächsten, wieder sehr bewölkten Morgen, mussten wir noch mal zur "i" unser Permit abholen, gleichzeitig buchten wir noch einen Rundflug über Uluru und Kata Tjuta. Am Nachmittag schossen wir noch ein paar Fotos am Uluru gingen zum Mutitjula Waterhole, ein permanent Wasserloch, dass für die Aborigines und die Tiere immer überlebenswichtig war.
Es war dorthin eine wunderbare Strecke und Landschaft, fast wie im Garten Eden. Auch hier waren schöne Felszeichnungen zu sehen und nebenbei war eine Traumzeitstory nachzulesen, vom Heim der Wanampi, einer Ahnenwasserschlange und der Lira, einer bösen Schlange.
Die Wolkenformationen stehen schon wieder Gewehr bei Fuß, doch sie drohen nur.
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Bei herrlichem Flugwetter am nächsten Morgen, zeigten sich beide Wahrzeichen hier in den unterschiedlichsten Facetten. Die Komplexität und Einheit, aber auch die exponierte Lage dieser Formationen, kann man aus der Luft besonders gut in sich aufnehmen. Es war ein toller Überblick über diese Landschaft, die doch normalerweise viel trockener und karger ist. Aber auf Grund des vielen Regens sich in weiten Teilen richtig frisch und grün darstellte. zum Abschluss des Aufenthaltes hier kühlten wir uns am Nachmittag nochmals im Pool ab. Morgen geht es wieder westwärts.

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