E + F Neumann
RoRo Neuseeland

Unsere Tour in Sydney geht jetzt weiter.
Der nächste Tag entschädigte uns dann. Vom Circular Quai brachte uns die Fähre hinüber nach Manly. Der Hauptstraße entlang, wo noch viele kleine Häuser (jetzt Shops) stehen, gingen wir zum Strand, wo sich bei 16 bis 17 Grad C Wassertemperatur unerschrockene Wellenreiter ein Stell-Dich-Ein gaben.


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Der Rundgang führte weiter auf die andere Seite der Insel, am Fort und an schönen Häusern mit geschmackvoll gestalteten Gärten vorbei zurück zum Quai. Wieder in Sydney gingen wir erst zu "The Strand" eine Arkaden Einkaufspassage im viktorianischen Stil, entworfen von einem englischen Architekten, 1892 eröffnet und nach einem Brand 1976 wieder renoviert. In diesem herrlichen Ambiente war ein Cappuccino ein "must do". Der Heimweg verlief heute ohne besondere Vorkommnisse wie z. B. Regen - auch zu ertragen.
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Der Olympia Park stand als nächstes auf unserer Sightseeingliste. Mit der Fähre ging es auf dem Parramatta-River entlang. Bis dahin war es aber auch schon Besichtigungstour. Unser Spaziergang dort, erst am Parramatta-River entlang endete am Schluss fast im Joggingtempo, weil der Park mit den angegebenen Tracks einfach geschlossen war. So mussten wir einen sehr langen Weg der Straße entlang gehen und erreichten gerade auf die letzte Minute die Fähre, uff!

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Jetzt hatten wir wieder Zeit zum Entspannen, bevor wir in der Stadt den AMP-Tower in Angriff nahmen.
Der 1981, als Teil des Centrepoint Shopping Centre fertig gestellte AMP Tower ist das größte öffentliche Gebäude auf der gesamten südlichen Hemisphäre. Ein 30 Meter hoher Antennenmast krönt den 305 m hohen Turm. Jedes der 56 Halteseile wiegt 7 Tonnen, aneinandergereiht würden sie von NZ bis Sydney reichen. Mehr als 1 Mill. Menschen besuchen ihn jedes Jahr, um den 360 Grad Panoramablick auf Sydneys Wahrzeichen zu genießen. Heute war auch uns das "Wetter"-Glück hold und wir konnten ebenfalls diesen Rundblick auskosten. Danach waren wir reif - nicht für die Insel - nein, für unser Womo.
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Am nächsten Morgen geschah das, worauf ich schon lange gewartete habe: Das Gas ist alle. Es war aber nicht wirklich ein Problem, denn es gibt ja auf allen Plätzen Campingkitchen, wo wir kochen können. Gas auffüllen macht jetzt keinen Sinn, da wir in 8 Tagen unser Womo verschicken müssen und zwar ohne Gas.
Heute ist unser letzter Stadtgang. In der Oper buchen wir mal gleich eine Führung für den Nachmittag. So bleibt uns Zeit, um die Macquarie Street entlang zu gehen, früher eine der finstersten Straßen Sydneys, heute gehört sie zu den elegantesten - was für eine Wandlung. Es gibt hier noch viele alte Bauten, sämtliche aus Sandstein. Im Parlament konnten wir uns nach einem Sicherheitscheck a`la Flughafen umsehen. Es ist alles sehr elegant ausgestattet. Es hängen hier auch viele Bilder von Schulklassen, die über frühere Zeiten und Bewegungen (z.B. um Frauen zu stärken) "berichten" oder diese darstellen.
Gleich daneben, am Hyde-Park, steht die St. Mary´s Cathedrale, 1882 eingeweiht, eine sehr schöne und ungewöhnliche Cathedrale. Die Decke innen ist teilweise eine Holzkonstruktion, wunderschöne Fenster, einige Marmoraltäre und zwei Orgeln, leider war auch hier Fotografierverbot.
Auf dem Weg zur Busstation zum Fish-Market gingen wir beim Verlassen des Hyde-Parks noch an einen großen Schachspiel vorbei.

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Im Fish-Market herrschte geschäftiges Treiben, es gab auch viele Imbissstände, wir entschieden uns für den äußerst schmackhaften Baramundi. Danach war es Zeit für die Opernführung. Die Oper ist zweifellos ein Wahrzeichen Sydneys. Doch das Innere hat uns ein wenig enttäuscht; es sind nur 1400 Sitzplätze, mit rotem Samt bezogen aber sonst nichts Außergewöhnliches. Da ist die Concert-Hall für 2600 Personen schon prächtiger gestaltet.

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Der dänische Architekt Jörn Utzon verließ nach sieben Jahren Bauzeit, auf Grund von Querelen mit der Regierung, die Stadt und hat sein Werk nie vollendet gesehen. Die Bauzeit war sehr lang und sehr schwierig. Viele Konstruktionsprobleme gaben Rätsel auf. Nach 14 Jahren Bauzeit schließlich und 102 Mill. AUD Kosten war das Werk vollendet. Seit 2006 gehört sie zum World Heritage und ist eine große Touristenattraktion.
Danach erfrischten wir uns mal mit einem Eis, wirklich lecker.
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Unsere letzte Besichtigung galt dem Opal-Museum. Es waren äußerst interessante und rare Stücke ausgestellt, unter anderem ein Saurierskelett sowie Muscheln, alles mit Opal überzogen aber auch sehr große Opale, einfach sehenswert.
Auf der Rückfahrt mussten wir noch einmal beim deutschen Bäcker vorbei, wer weiß, wann der nächste auf uns wartet.

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Heute, am Freitag dem 11.09.09, starteten wir zur vorerst letzten Etappe in Australien, nach Corrimal, nahe Port Kembla, dem Verschiffungshafen nach Auckland. Es dauerte recht lange, bis wir endlich den Einzugesbereich von Sydney hinter uns lassen konnten. Der Platz in Corrimal war sehr schön, und zum Campkitchen waren es nur ein paar Schritte. - Jetzt war putzen angesagt.
Erstmal innen die gesamte "Wohnung", vor allem auch alle nicht sichtbaren Ecken. Der Schlag traf uns aber fast, als wir die Fensterrahmen losschraubten. Jede Menge toter Heuschrecken (von Karratha), Falter und Sand gaben sich hier ein Stell-Dich-Ein, nicht zu fassen! Anschließend ging es außen weiter, in allen Klappen und Kisten.
Auch das Wetter spielte dann verrückt. Nach einem Sturm kletterte das Thermometer auf 35 Grad C, um uns dann am nächsten Tag mit Regen und Maxitemperaturen von 17 Grad C zu schocken. Es war aber nicht so schlimm, wir hatten ja ein Programm zu absolvieren.
Es ging nach Port Kembla um noch diverses für die Verschiffung zu klären, nach Waschanlagen schauen und am Bahnhof nach einer Zugverbindung zum Sydney Airport zu fragen.
Per E-Mail bekamen wir die restlichen Papiere von unserer Agentur in Brisbane zugeschickt. Mit ihnen konnten wir dann zum Zoll in Port Kembla. Der freundliche Zöllner erklärte uns aber, wir müssten sie in Sydney bearbeiten lassen, da hier nur eine kleine Außenstelle ist, die hierfür nicht zuständig sei.
Das konnte wohl doch wirklich nicht war sein! Schließlich telefonierte er doch mit Sydney und letztendlich durfte er unsere Papiere (Carnet und Ausfuhrformulare) ausstellen, was waren wir happy!
Das war uns anschließend erstmal zwei Piccolos wert - uff, endlich geschafft!
Jetzt war großer Außenputz angesagt, da stört uns das mal wieder schlechte Wetter nicht. Leider fanden wir keine professionelle Waschanlage, die die Reinigung für die Quarantäne durchführen konnte, auch keine mit Hebebühne. 7 Stunden, in Worten: sieben, schrubbten wir unser WoMo, vom Dach bis einschließlich Unterboden (so weit es ging) und es sah am Ende wieder (fast) wie neu aus. Hoffentlich sieht das die MAF (Biosecurity) in Neuseeland auch so?! Nach dieser strapaziösen Prozedur mussten wir uns erst mal "gerade biegen", bevor wir uns mit einem super tollem Kuchenstück inklusive Kaffee belohnten.
An diesem Abend gingen wir dann doch ein wenig müder als sonst ins Bett.
Am 17.09.09 war es dann so weit. Um 9:00 Uhr verließen wir den letzten Campplatz in Australien, und um 10:00 Uhr war unser WoMo eingecheckt zur RORO-Verschiffung nach Auckland, ganz problemlos.
Den Airport erreichten wir nach einer 1 1/2 stündigen Zugfahrt um 12:30 Uhr. Bei Pacific Blue erkundigen wir uns nach einem Flug nach Auckland. Um 18:00 Uhr gab es noch freie Plätze. Bei knapp 3 Std. Flugzeit und einer Zeitverschiebung von zwei Std. kamen wir kurz vor Mitternacht in Auckland an, eigentlich recht spät, so ohne Hotelbuchung.
Eine Überraschung gab es noch beim Kauf des Tickets, kein Oneway-Flug, nur mit Rückflugticket ist der Flug nach Neuseeland möglich, obwohl unser Visum für Australien nur noch zwei Tage gültig war! Die Ausreise aus Neuseeland muss beim Ticketkauf eingegeben werden, andernfalls kann/darf das Ticket nicht ausgestellt werden! Wir mussten also ein Rückflugticket kaufen, obwohl wir weder Datum noch Flughafen/Stadt für die Wiedereinreise (noch kein Visum!!) nach Australien wussten! Schließlich kann es ja (gegen Gebühr natürlich) umgebucht werden.
Auf diesem Flug mussten wir das erste Mal für das Essen und sogar für Wasser bezahlen, obwohl es nicht wirklich ein Billig-Flug war.

Am 17.09.09 landeten wir um Mitternacht in Auckland. Für uns war es sehr erfreulich, dass die "i" am Flughafen noch besetzt war. Dort wurde für uns ein Hotel für die erste Nacht, inklusive Abholservice, und ebenso auch das Hotel in Auckland für eine Woche gebucht.
Nach einer kurzen Nacht fuhren wir noch einmal zum Airport, zwecks Automietung und weiter Infos. Wir wurden sehr gut beraten und bekamen sogar eine Adresse von einer Reiseagentin für unser Südseevorhaben.
In der Autovermietung trafen wir eine Holländerin, die auch gerade ein Visum beantragte und erfuhren so nebenbei, dass das Konsulat gleich bei unserem Hotel um die Ecke war.
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Die Fahrt nach Auckland rein ging recht gut. Linksverkehr sind wir ja auch schon seit einem Jahr Australien gewöhnt. Unser Hotel, auf Anraten mit Parkplatz-Service, lag im Zentrum von Auckland, unweit des Hafens.
Als nächstes waren erst mal die Einreiseformalitäten für unser WoMo zu erledigen. Zu unserer Überraschung konnten wir nicht mit unserem "Telstra-Handy" (Australien), obwohl Telstra in Neuseeland vorhanden ist, telefonieren. Auch mit einer neuseeländischen Simkarte war das Telefonieren mit dem "Telstra-Handy" nicht möglich. Ebenso erging es uns auch mit dem USB-Stick für die Internetverbindung mit dem Notebook.
Der Besuch einer Vodafone-Filiale endete mit dem Kauf eines neuen Handys und eines USB-Sticks. Beides weltweit zu betreiben, wo Vodafone vertreten ist.
Nach dem Studieren einiger Prospekte wählten wir für Sonntag erst das Maritim-Museum, ein "must do", wirklich! Es gab eine Selfguided Tour in Deutsch, mit informativen und ausführlichen Erklärungen zu einzelnen Bereichen. In dem Museum wird erste Besiedlung Neuseelands durch die Polynesier bis heute dargestellt. Z.B. der Schiffsbau der Polynesier und deren Navigation, die ersten Seefahrer von Spanien.
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Walfang, die ersten Emigranten von England (1841), alles was mit Schifffahrt zu tun hat u. v. m.
Vor dem Museum thront hoch oben die "KZ 1" the Big Boot, mit dem die Neuseeländer 1988 den Amerca´s Cup gewonnen haben (später wurde er wieder aberkannt).
Nach zweieinhalb Stunden waren wir durch und auch hungrig. Doch gleich hier im Restaurant konnten wir Abhilfe schaffen.
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In den nächsten Tagen waren wir damit beschäftigt, den Visumantrag für Australien zu stellen, beim Zoll die Eintrag ins Carnet vorzunehmen, die Quarantäne/MAF (Biosecurity) vorzubereiten und die Zulassung für Neuseeland zu klären. Hierfür ist der Automobilclub (AA) zuständig. Hier musste erst ein kleines Problem gelöst werden: Unser Kennzeichen hat zwei Stellen zuviel, die nicht ins System passten. Nach einigem hin und her telefonieren, entschloss man sich auf die letzten beiden Stellen zu verzichten. Eine Versicherung ist hier nicht Pflicht, wir haben daher auch keine abgeschlossen. Die Zulassungsgebühren betrug 62,50 NZ$. Da unser WoMo unter 3,5 to zul. Gesamtgewicht liegt, brauchen wir hier in Neuseeland die sonst zusätzliche Dieselsteuer nicht zu bezahlen. Auch nicht schlecht!
Recht geschickt war für uns als ADAC-Mitglied, dass wir hier kostenlos gute Straßenkarten von Neuseeland bekommen haben.
Bei dem launischen, d. h. verregneten und kalten Wetter hatten wir Zeit, ausgiebig die Prospekte für unsere geplante Tour in die Südsee zu studieren.
Übrigens, einmal hatten wir wirklich Glück! In den Abendnachrichten sahen wir, dass an der Ostküste Australiens ein außergewöhnlich starker Sandsturm herrschte. Der Sand kaum aus dem Outback, alles war dunkelrot, die Luft, einfach alles, viele Flüge wurden annulliert. Was waren wir doch froh, dass unser Schiff mit dem WoMo schon hier im Hafen stand.
Der Antrag für die MAF war sehr umfangreich. Aber nach den vielen zuvor bereits ausgefüllten Formularen war es kein großes Problem. Am drauffolgenden Tag gaben wir ihn bei der MAF (und Zoll sind im gleichen Gebäude untergebracht) ab. Auf dem Weg dorthin sahen wir im Hafen unser WoMo (Sieben Tage nach Verladung in Port Kembla) stehen. Bei der MAF (im Hafen) bekamen wir für 10:00 Uhr einen Termin. Ohne Probleme konnten wir bei der MAF-Inspektion dabei sein. Die Inspektion war gründlich, aber doch bei entspannter Atmosphäre. Ein wenig neugierig waren die Beamten schon, hatten sie doch so ein WoMo noch nie zuvor gesehen. Außer drei Tannennadeln im Motorraum, ist nichts aufgefallen. Sie führten aber zu keiner weiteren Beanstandung.
Nach Erledigung der Papiere und Begleichung der Gebühren (ca. 100 NZ$), hatten wir die Erlaubnis, unser WoMo aus dem Hafenbereich herauszufahren.
Im Hafenoffice gab es dann allerdings noch ein Problem, unser WoMo war von der Schifffahrtsgesellschaft noch nicht freigegeben und konnte somit nicht aus dem Hafen gefahren werden. Nach einigen Telefonaten des Wachmanns stellte sich heraus, dass noch Hafengebühren in Höhe von 273,-- NZ$ fällig waren. Glücklicherweise war das Büro der Schifffahrtsgesellschaft gleich über die Straße. Nach Begleichung der Gebühren konnten wir dann schon eine halbe Std. später mit unserem WoMo das Hafengelände verlassen.
Was waren wir happy!
Am 25.09.09 um 13:00 Uhr hatten wir unser WoMo wieder in Händen. Das musste erstmal gebührend begossen werden!
Im Gegensatz zu Australien mittels einer Spedition und dreieinhalb Wochen, dauerte es hier in Eigenregie nur 1 Tag!


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