E + F Neumann
Cairns




In Darwin blieben wir letztendlich für zwei Wochen, bis alles, was wir uns vorgenommen hatten, erledigt war. Standort war ein sehr schöner Platz, 10 km vom Stadtzentrum entfernt. Bei unserem obligatorischem Gang zur "i" bekamen wir alles an Info, was wir brauchten. Manche Besorgung bedurfte schon häufiger Nachfrage und Wege, aber am Ende haben wir doch alles bekommen; natürlich mit kräftiger Unterstützung von wieder mal sehr hilfsbereiten Menschen in den Geschäften. So konnten wir unser Schätzchen mit neuen Reifen, Batterien, Steinschlagschutz und Neoprendichtung für die Schuhkisten versehen. Auch die lange gesuchten Tassen fanden wir hier, leider keine Teller nach unserem Geschmack.
Das Hauptanliegen aber hier war die Klärung bzw. Verlängerung unseres neuen Carnet des Passages, ohne das wir unser Auto weder nach Neuseeland einführen noch wieder nach Australien zurückbringen können. Wir kreiselten ein paar Mal vom Zoll zur Immigration, zum AANT (Automobilclub). Mit Kontakt zum deutschen ADAC (Aussteller des 1. Carnets) und dessen ok für eine Verlängerung (war Vorraussetzung) schafften wir es vom späten Donnerstag Nachmittag bis zum nächsten Mittwoch, die Verlängerung zu erhalten. Es war der 13 Mai, für uns ein Glückstag. Dies war um so erstaunlicher, weil laut ADAC eine Verlängerung für maximal 3 Monate möglich wäre. Für den Zoll hier allerdings war die Verlängerung um ein weiteres Jahr kein Thema.


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Darwin ist die tropische Spitze des NT (Northern Territory). Mit ihrer üppigen Vegetation ist sie seit Jahrtausenden die Heimat vieler Aborigines, die hier die größten und ältesten Felsmalereien der Welt schufen. Die Hauptstadt ist klein und farbenfroh. Sie wurde 2 Mal zerstört: Im 2. Weltkrieg und durch den Wirbelsturm Tracy am Weihnachtsabend 1974, aber wieder aufgebaut. Heute ist sie eine moderne multikulturelle Stadt mit angenehmer Atmosphäre und asiatischem Flair.

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Ja, zwischendurch genossen wir schon den Aufenthalt hier. So gab es z. B. am ersten Sonntag Morgen ein Konzert im Freien bei der Art Gallery von der Brass-Gruppe des Darwin Symphony Orchestra. Es gab einen Mix von Klassik bis Jazz. Es war mal wieder schön, bei einem Konzert dabei zu sein und noch dazu in solch schöner Umgebung, am Meer. Anschließend schlenderten wir durch den Botanical Garden, 42 Hektar groß, 1870 errichtet. Hier wachsen über 1500 verschiedene tropische Pflanzen, darunter eine Vielfalt von 400 Palmenarten. Ein Baum mit besonders großen Früchten am Stamm! stach uns ins Auge. Es war wirklich sehenswert.

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Fishermans Wharf und Stokes Hill Wharf im Hafen boten Fischgerichte zu sehr zivilen Preisen an, dazu mit schöner Aussicht. Wir haben beides genossen.
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Ein besonderes Highlight in Darwin ist der Mindil Beach Market, der jeden Donnerstag und Sonntag in der Dryseason stattfindet. Er ist sehenswert. Viele Verkaufsstände quer Beet, von Schmuck über Kleidung, Kunsthandwerk, Gesundheitsmittelchen, Handlesen und und und. Ebenso die Imbissbuden, mit einer Vielzahl asiatischer Küchenvarianten aus verschiedenen Ländern. Wir haben immer nur genascht, von diesem und jenem. Und die Smoothies, Exotikfrüchte mit Milch und Eis, traumhaft. Die musikalische Untermalung fehlte auch nicht. Es ist einfach unglaublich, was da alles so an einem vorbeizieht, wenn man mitten drinn ein Plätzchen zum Sitzen gefunden hat.

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Eine weitere Besonderheit ist hier der Sonnenuntergang am weißen Sandstrand. Ja, wir gönnten uns dieses Erlebnis vier! Mal.

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Es gibt überhaupt viele Märkte in Darwin. Alle wollten wir nicht abklappern. Einen, den Parap Market machten wir noch. Es gab auch hier allerlei, vorzugsweise asiatische Speisen, exotische Früchte und damit noch mal ein Smoothie, und auch diverse Kleidungsstände fehlten nicht. Er war aber relativ klein.
Nicht weit von unserem Platz war ein Flugzeugmuseum, in dem als i-Tüpfelchen der B-52 Bomber ausgestellt war, echt "bombastisch" aber zu groß, um aufs Foto zu bannen. Außerdem noch einige, auch ganz alte Flugzeuge, und einiges, was zur Fliegerei dazugehört. Hier zeigten sie auch Videos vom 2. Weltkrieg. Überhaupt ist der hier keine Vergangenheit. Es gibt viele Plätze, auf die als Kriegsschauplatz hingewiesen wird, und viele Memorials, die auch von vielen Australiern besucht werden. Uns zog es aber weniger zu solchen Plätzen.

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Wir bevorzugten eher eine Bootsmangroventour, die am Hafen, der Stadt entlang zum East-Point führte . Auch vorbei am Ochre-Felsen, wo die Aborigines schon seit ewigen Zeiten ihre Farben, speziell für Zeremonie- und Festbemalung holten und auch heute noch holen.
In den Mangroven war leider nichts Besonderes zu sehen, sie haben aber eine große Bedeutung als Schutzwall und Wohnort für viele Tiere.

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Wir sind dann später noch mal zum East-Point gefahren. Auch dort war ein Militarymuseum in einer früheren Bastion. In der Nähe gab es einen Boardwalk in den Mangroven, der am Meer endete. Es kam gerade die Flut und man konnte sehen, mit welch enormer Geschwindigkeit das Wasser stieg.
Im Anschluss gingen wir noch ins Museum und Art-Gallery. Sie war sehr schön gestaltet, mit vielen unterschiedlichen Aborigines-Malereien, aber auch anderen Kunstwerken aus diversen Materialien, eine Dokumentation über den Cyclon Tracy und eine Darstellung von Dry- und Wetseason mit der entsprechenden Tier- und Pflanzenwelt.

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Wir waren zwar schon oft in der Stadt, hatten aber so viele Laufereien, dass wir weder zum Filmen noch Fotografieren kamen. So machten wir ein mal echt nur sightseeing. Es gibt wirklich ein paar schöne alte Häuser, die die Zerstörungen überstanden haben.
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Ja und da gab es noch Doctor´s Gully, am Meer gelegen. Eine Stelle, wo früher ein großer Garten mit Obst und Gemüse war. Vor 20 Jahren begann man dort bei Flut die Fische zu füttern. Seither kommen sie mit der Flut jeden Tag und holen sich ihr Futter ab, ein echtes Spektakel. Die chinesischen Wurzeln spiegeln sich in der Umgebung in Form von chinesischen Figuren, schöner Gartengestaltung und Information in Bild und Schrift, wider.
Der Aufenthalt in Darwin war schön und außerordentlich erfolgreich. Dazu trugen auch die angenehmen Temperaturen bei Tag (ca. 30 Grad) und Nacht (ca. 20 Grad) bei.
Doch es gab noch einen Wermutstropfen besonders für mich in Form von Midges, kaum sichtbare, höchstens 1mm große, aber beißende Viecher, die rote, wässrige, fürchterlich juckende Stellen hinterließen. Ich sah aus wie noch nie, überall am Körper, auch unter der Kleidung, hatte ich Bisse. Es half wirklich nur noch ein Chemiekeulenschlag, wenn man abends draußen sitzen wollte. Also nahm man dieses in Kauf, ungern.
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Am 15.05.09 verließen wir Darwin in Richtung Kakadu NP.
Der Kakadu NP- 200 km lang und 100 km breit- wurde wegen seiner herausragenden natürlichen und kulturellen Werte in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen. Der Park enthält eine der schönsten und umfangreichsten Sammlung an Felsmalereien in der Welt - ein Hinweis darauf, wie lang schon die Verbindung der Ureinwohner zu diesem Gebiet währt. Der Park ist eine Kulturlandschaft, dem die spirituellen Vorfahren der Ureinwohner während der Schöpfungszeit Gestalt verliehen.
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Hier im Park befinden sich großartige Landschaften, von den wild-rauen Sandsteinflanken des Hochplateaus über die weitläufigen Waldgebiete bis hin zu den ausgedehnten Feuchtgebieten. Der Park beschützt auch das gesamte Einzugsgebiet des großen subtropischen Flusses, des South Alligator Rivers, mit all seinen Bewohnern des "Top Ends" von Australien. Der Park wird gemeinschaftlich von Aborigines und australischen Mitarbeitern verwaltet.

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Im "Window of the Wetland", auf halbem Weg zum Kakadu NP gelegen, wurden in einem Visitor Centre alle Besonderheiten dieser Gegend aufgeführt. Gleichzeitig konnte der Blick tatsächlich in die Wetlands schweifen.

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Am Nachmittag erreichten wir das Bowali Visitor Centre im Kakadu NP. Es gibt dort eine sehr schöne Ausstellung über die einzelnen Landschaftsformen: Woodland, Savanne, Wetland mit den jeweils entsprechenden Tieren und Pflanzen; ebenso über das Abflämmen und die Aborigines Art and Culture. Es war sehr aufschlussreich. Die weiteren Infos waren sehr gut und ausführlich mit entsprechendem schriftlichem Material.
Wir haben auch gleich für den nächsten Tag eine Bootstour auf dem East-Alligator-River gebucht. Im Campground wurden wir gleich richtig empfangen, nein, von Moskitos, also im Auto bleiben. Die Landschaft bis hierher war wieder mehr oder weniger Buschland, erst im Kakadu NP überwog der Wald. Teilweise sah man dann auch schon Felsabbrüche von Ubirr.
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Bei der Bootsfahrt auf dem Alligator-River waren wir mit unserem Guide, einem Aborigines, mal wieder alleine. Er zeigte uns zum Einen verschiedene Hölzer und deren Verarbeitung als Werkzeuge z.B. Speere, Stöcke, zum Feuer machen. Es gibt 3 Arten von Eisenholz und ein Holz wie Balsa, sehr leicht, aber fest. Zum Anderen zeigte er uns verschiedene Pflanzen und deren Wirkung als Heilmittel, aber auch zum Kochen. In diesem Gebiet leben noch Aborigines nach alter Tradition.
Im Fluss gibt es "saltis", so alle 100 m hat ein großes Tier sein Revier. Unterwegs haben wir ein Croco gesehen, dem beim Kampf ein großes Stück Fleisch aus einer Seite herausgerissen wurde. Unser Guide erklärte uns, dass sie in der Lage sind, die Blutzufuhr zur besseren Heilung in dem verletzten Teil zu stoppen! Es steht unter Rangerbeobachtung und hat sich seither gut erholt. Wir erfuhren viel Neues auf dieser Tour.
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Ein anschließender Walk ging durch geschichtliches Sandsteingebiet, von Wind und Wetter in Höhlen und Säulen umgestaltet. Auch hier wieder einige Papierrindenbäume.
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Ein anderer Walk führte uns durch Monsunregenwald. Hier sind die Bäume nicht so hoch und die Vegetation ist eine ganz andere.
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Der letzte Besuch an diesem Tag ging nach Ubirr zu den Rock-Arts. Vor 20000 Jahren begannen die Aborigines mit einfachen Ochre-Malereien. Schöne komplexe Paintings, die auf separaten Tafeln erklärt wurden, fehlten aber auch nicht.
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Nach unserem Rundgang warteten wir noch bis zum Sonnenuntergang auf dem "Nadab" Lookout. Von da oben hatte man einen schönen Ausblick über die Wetlands auf der einen und die Bergformationen mit Abbruchkanten auf der andern Seite. Danach fuhren wir wieder zum Campground und den Moskitos zurück.
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In Nourlangie war weitere Rock-Art zu finden. Auch hier führte ein Trail an den Paintings mit Erklärungen entlang. Es waren gut erhaltene bzw. auch authentisierte Repaintings z.B. die Geschichte mit Narrmagon, dem Lightningman. Im Anschluss daran ging´s nach Yellow Water, wo wir eine Bootstour für 6.45 Uhr am nächsten Morgen mit anschließendem Frühstück gebucht haben.
Heute war es mal wieder richtig heiß, 40 Grad, schwül und wolkig.

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Es war noch dunkel, als wir am nächsten Morgen aufstehen mussten. Einsprühen gegen Moskitos war unerlässlich, kurz was zwischen die Zähne und zum Abholpoint. Von dort wurden wir zum Boot gebracht. Zunächst zeigte sich die Landschaft über dem Wasser mit leichten Nebelschwaden überzogen, wie bei uns im Herbst. Doch die strahlend aufgehende Sonne saugte sie auf. Zu dieser frühen Morgenstunde waren viele Vögel unterwegs.
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So war es schön, auch mal ganz lautlos auf dem Wasser dahinzugleiten und dem Vogelgezwitscher zu lauschen. Und Crocos gab es jede Menge, am Flussufer und im Wasser. Ein "freschi" kam ganz neugierig bis zum Boot und drehte dann wieder ab. Es war eine schöne Tour, die das frühe Aufstehen belohnte. Das anschließende Frühstück im Bistro war sehr umfangreich und gut, wir genossen es.

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So gestärkt sind wir zu den Jim-Jim Falls gefahren. Die 4 WD Piste war recht gut bis auf die letzten 10 km mit Sandpassagen, schmalem baumbegrenztem Weg und immer wieder Bumb´s, um den Wasserablauf auf den Track zu bremsen. An den Fällen führte dann ein Trail bis zur Basis mit Pool.
Teilweise mussten wir bis dahin über recht hohe Felsbrocken klettern, am Ende aber mit schöner Aussicht.
Auf dem Heimweg besuchten wir noch das Warradjam Aborigines Culture Centre. Es war sehr schön gestaltet und zeigte die Lebensweise der Aborigines, auch in Form von Malereien, ihre Werkzeuge und Pflanzen. Die Aborigines teilen ihr Jahr übrigens in 6 Jahreszeiten ein.
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Nach einem kurzen Regenschauer am nächsten Morgen fuhren wir weiter zu den Gunlom Falls. Diesmal ersparten wir uns den anstrengenden Aufstieg zum Wasserfall. Auch von unten konnten wir ihn in einen großen Pool eintauchen sehen.
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Wir schafften es dann gemütlich bis Katherine. Dort haben wir alles vorbereitet für die doch recht weite Fahrt nach Cairns an die Ostküste. Kurz vor Roperbar begann dann wieder die Piste. Ca. 20 km vor unserem anvisierten Campground kamen wir an "Tomato Island" vorbei. Hier standen sehr viele Caravans, Trailer, Zelte und vor allem Boote. Wie sich später herausstellte, ein beliebter "fishing spot". Mache bleiben mehrere Wochen, wir blieben dann auch für eine Nacht. Beim Herumschlendern hatten wir dann noch viele interessante Gespräche.
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Die Landschaft war meist Grasland mit kleinen Bäumen, teils auch mit Hügeln aufgelockert, rostrote Erde und wieder übersät mit vielen unterschiedlichem Termitenhügeln.
Am nächsten Morgen fuhren wir noch an dem vorgesehenen Campground vorbei, mit einem schönen Billabong, Seerosen, Kranichen, große Gänse, aber wir sollten aufpassen, hier sei große Crocogefahr, sagte man uns. Entlang des Roper Rivers waren dann noch zahlreiche "fishing spots" zu sehen.

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Der anfangs gute Track änderte sich später, es kamen viele Stellen, Furchen, Löcher, Dips, Creekdurchfahrten, die große Aufmerksamkeit verlangten bis kurz vor Borrollola. Dort tankten und übernachteten wir. Die Temperaturen sind gerade sehr angenehm, bei Tag und bei Nacht.
Die weitere Strecke bis zur Grenze nach Queensland (Qld) war auch bis auf einige Stellen ganz gut befahrbar. Der Staub ist allerdings unser ständiger Begleiter und findet jede Ritze ins Womo. Hier dürfen wir mal wieder die Uhr umstellen, plus eine halbe Stunde.

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Jetzt sollte laut Buch eine besonders schlechte Strecke beginnen. Dem war aber nicht so und wir kamen ganz gut voran. Den Übernachtungsplatz am Nicolson River konnten wir eigentlich bis 17 Uhr erreichen.
Ja, aber plötzlich spritzte der Sand unter uns auf, etwas seltsam, nichts Besonderes war zu sehen. Eckhard fuhr wieder mehr zur Mitte der Piste, ein viel schlimmeres Geräusch war zu hören. Unser beider Gedanke: jetzt ist etwas gebrochen, sofort hielten wir an. Der Highlifter, vorne quer an der Stoßstange angebracht, hielt nur noch an einer Schraube fest, das lange andere Ende schleifte über die Piste, daher der aufspritzende Sand und das seltsame Geräusch. Uns allerdings unverständlich, wie das passieren konnte. Also vollends abmachen, ging aber nur mit der Eisensäge, das Teil im Auto verstauen und weiterfahren. Kurz vor 18 Uhr erreichten wir dann doch noch ein verstecktes Übernachtungsplätzchen.
Übrigens, es kam uns doch tatsächlich ein Radfahrer mit Hänger entgegen, unglaublich.
Die Creekdurchfahrten, es waren viele, hatten noch alle Wasser. Die meisten gingen recht steil ab- und wieder aufwärts. Die Landschaft änderte sich langsam von tropischem Bewuchs in trockenes Weideland.
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In Burketown, wo wir kurz vor Mittag ankamen, empfahl man uns in der "i" die Leichthartfälle und die Furt anzuschauen. 2006 war alles 10 Meter überflutet, dokumentiert in vielen Bildern, dieses Jahr waren es sogar noch 30 cm mehr. Die Weiterfahrt nach Karumba am Gulf von Carpenteria und die anschließende Developmental Road nach Cairns sind jetzt auch seit einer Woche geöffnet. In Karumba, Hafenstadt der Prawns, sollte es diese und Fisch preiswert geben. Sehr gute und zutreffende Infos.
Die Leichthartfälle waren wirklich schön und an der Furt kam uns wieder ein Radfahrer entgegen, mit Minimalgepäck. Er kam vom Cape York und wollte nach Broome, eine beachtliche Strecke.
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Bis Karumba fuhren wir an vielen schönen Billabongs vorbei, mit vielen Kranichen, Reihern, Jabirus (große Störche). Adler kreisten überall und stritten sich fast um die Beute.
Am Ortseingang von Karumba hatte der Fischladen sogar noch geöffnet, es war Samstag Nachmittag. Heute Abend gab es Prawns, mmh.
Wir nahmen dann den Campground gleich am Gulf gelegen.
Am nächsten Tag gab es nebenan einen kleinen Sonntagsmarkt mit vielen verschiedenen Angeboten. Wir schlenderten drüber und kauften uns noch ein Glas Honig und selbst gemachte Kumquatmarmelade, beides sehr lecker. Gegen 10 Uhr verließen wir dann Karumba.

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Die Developmental Road, eine Piste, war ganz gut präpariert (erst seit einer Woche nach der wetseason geöffnet), doch Vorsicht war angebracht, besonders bei den vielen Creekdurchfahrten. Zwei Creekabfahrten waren allerdings nicht gekennzeichnet und bei senkrecht stehender Sonne kaum zu erkennen. Gerade noch rechtzeitig konnte Eckhard soweit abbremsen, dass wir den Creek nicht im Schlusssprung nahmen.
Heute durchquerten wir das ausgesprochene Weideland, mit unzähligen Wasserlöchern und Rinder, Rinder, Rinder. Wir erlebten auch einen Viehtrieb mittels Stockman auf dem Quad. Es gab aber auch viele Vögel, viele Adler. Einen nahmen wir fast auf die Hörner, weil er äußerst kurz vor uns aufgeflogen ist.

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Ständiger Begleiter waren auch wieder Termitenhügel in diversen Formen und Größen, teilweise sah es aus wie ein Gräberfeld.
Gegen 17.45 Uhr, also recht spät, haben wir dann ein idyllisches Plätzchen für die Nacht gefunden, mit Rinderbegleitmusik. Wir sind heute beachtliche 468 km gefahren.

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Am nächsten Tag kam Bewegung ins Landschaftsbild. Das Weideland verabschiedete sich langsam und machte Platz für mehr grünen, tropischen Bewuchs, vorbei an den Gebirgszügen der Great Dividing Ranges. Wir stiegen dabei bis 600 m an. Dann, nach Mareeba, einem schönen Ort ca. 50 km vor Cairns zeigte sich die Landschaft nur noch schön grün, abwechslungsreich, was sich bis Cairns nicht mehr änderte. Die letzten 20 km waren sehr kurvenreich, wie im Gebirge, wir mussten ja auf Seelevel absteigen.

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Am Sonntag, den 25.05.09, waren wir gegen 14 Uhr endlich in Cairns. In der "i" bekamen wir wieder sehr gute Informationen, mit dem dazugehörenden Material. Der Cairns Holiday Park, der für die nächste Zeit unser "zu Hause" sein wird, ist sehr schön, gut geführt, mit sehr nettem und hilfreichem Personal. So, jetzt erst mal gemütlich Kaffee trinken und dann die Prospekte studieren.
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Noch etwas zum Savannah (Gulf) Way, den wir ein langes Stück befahren haben. Er beginnt in Broome, führt über Katherine und endet in Cairns nach 3700 km, wir folgten ihm 2256 km, von Katherine aus. Von Roper Bar (NT) bis Normanton NW Queensland und weiter bis Karumba ist eine sehr interessante Strecke und führt durch eines der abgelegensten Gebiete Australiens. Sie folgt mehr oder weniger den Spuren Ludwig Leichthardt´s (1845) und war anfangs nur ein Trampelpfad für Viehtracks zum Top End. Dieses hat sich aber gewandelt. Kurz nach der Wetseason, unser Reisezeitraum also, waren schon einige "Grader" unterwegs, um die Strecke zu präparieren. Die vielen Billabongs, nach der wetseason, mit ihren vielen Seerosen und Vögeln waren immer eine Augenweide, ein herrliches Naturschauspiel.
Die nordwestlichste Region Queenslands ist die abgelegenste Gegend des Kontinents! Fischfang und Viehzucht ist ihre wirtschaftliche Grundlage. Viehzuchtstationen bewirtschaften Gebiete von über 1000 Quadratkilometern, Rinder waren wirklich überall! zu sehen, sogar auf der Piste. Es war eine großartige Erfahrung.


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