E + F Neumann
Bungle-Bungle




Der Cable Beach Caravanpark in Broome ist sehr schön, mit vielen großen schattenspendenden Bäumen und einem grandiosen Pool, so groß und schön gestaltet wie vorher noch keiner. Gleich mal eine Probe - super!


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Am Nachmittag gingen wir zur Crocodile Farm von Malcolm Douglas; der Wildlifepark ist 18 km außerhalb und kommt später dran. Es gab eine geführte Fütterungstour, in der auf Besonderheiten einzelner Tiere aufmerksam gemacht wurde, wo, und aus welchem Grund sie gefangen und hier her gebracht wurden.
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Wir konnten auch kleine Krokodile aus dem Ei schlüpfen sehen und ein kleines in der Hand halten. Sehr interessant und aufregend alles.
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Ab dem nächsten Morgen wird unser gesamter Alltag vor das WoMo verlegt, es ist drinnen einfach zu heiß. Die Plagegeister halten sich hier auch in Grenzen. Unser Plan mit dem Stadtbummel am Samstagnachmittag war schnell vereitelt, bei geschlossenen Läden macht es einfach keinen Spaß. Also blieb uns nur der geordnete Rückzug, allerdings über die "i", wo wir für Montag einen großen Rundflug buchten. Bei den heißen Temperaturen hier, hält sich die Lust am Arbeiten in Grenzen, dafür immer wieder Pooltime. Die Sonne scheint hier viel intensiver als seither. In der Nacht ließen wir sogar erstmals den Ventilator laufen, brachte aber kaum Abkühlung.

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Am Sonntag, 29.03.09 ist Zeitumstellung auf "Winterzeit", d.h. eine Std. zurück, bloß die Sonne hat das noch nicht mitbekommen und brennt weiterhin so stark.
Am Nachmittag gibt es in der bekannten Brauerei Matso´s, braucht fünf eigene Sorten Bier, Livemusik. Wir fanden ein tolles Plätzchen mit Deckenventilator. So ließen wir es uns gut gehen, probierten vier verschiedene Sorten, darunter exotische wie z. B. Man-go Bier. Man bekam vorher sogar ein Probiererle, damit man kein "falsches" erwischt. Das Essen war auch ganz lecker.
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Am nächsten Morgen mussten wir zum Rundflug früh aufstehen. Um 07:00 Uhr wurden wir schon abgeholt. Es kam noch eine Familie mit zwei kleinen Kindern mit. Zunächst flogen wir nach Derby. Im Anflug auf Derby konnten wir die ausgedehnten Tidalflats (Gezeiten Überflutungsgebiete wie am Wattenmeer) sehen.

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Dort wurden wir zu einer Besichtigungstour abgeholt. Zwei Besonderheiten gibt es hier: 1. viele Baobabs, alle samt geschützt, darunter der bekannteste "Baobab Prison Tree" ca. 1500 Jahre alt. Er wurde in den frühen Tagen Derbys als Gefängnisbaum verwendet. 2. Der gewaltige Tidenunterschied von 9 bis 11 m zwei Mal am Tag, daher der sehr hohe Jetty. Zum early morning tea wurden wir in ein Kaffee eingeladen, wo wir neben gut schmeckendem Cappuccino und frisch gebackenem Schokoladenkuchen auch eine Ausstellung diverser Aborigines Kunstwerken genießen konnten.

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Weiter ging der Flug bis zum Prince Regent River mit den Kings Cascade und anschließend noch weiter bis zum Mitchell Plateau und den spektakulären Mitchell Falls.
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Danach landeten wir im "Nirgendwo" zum Lunch.
Die Strecke nur Baumland, Berghügel, teilweise schroff abfallend und zwischendurch Canyons, alles aber bewaldet, sonst nichts, außer Aborigines-Communities.

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Zurück geht es an der Küste entlang, über die Horizon Waterfalls, recht spektakulär. Es sind zwei Wasserdurchlässe mit nur 10 Meter Breite. Dieses Naturphänomen wird durch eine der höchsten Tiden in der Welt gestaltet.

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Ein weiteres unvergleichliches Schauspiel ergab sich durch das Farbspiel des Wassers kombiniert mit ebenfalls kontrastreichen Rottönen der wechselnden Felsformationen.
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Sehr erstaunlich aber war der Eisenerzabbau auf zwei Inseln, identisch der schon gesehenen offenen Minen.
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Endlich war das Cape Leveque da. Wir raus aus dem Flieger und an den Strand. Erst noch einen coolen Drink, dann endlich: Erfrischung im Meer.
Auf dem Rückflug prasselte dann über Land der Regen runter, während über dem Meer langsam die Sonne unterging, teilweise hinter einer großen Wolke versteckt, ein irres Erscheinungsbild. Kurz vor 18 Uhr landeten wir nach insgesamt 5,5 Stunden Flug und einem super tollen Tagesausflug.

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Am nächsten Tag fuhren wir mal wieder in die Stadt, um diverse Besorgungen zu machen, u. a. eine tolle Außenlampe für die langen dunklen Abende. Ich lies mir beim Friseur ein neues Aussehen verpassen, ich hoffe doch, dass ihr mich auch wieder erkennt. Nein, es ist kein Aprilscherz, obwohl heute der 1. April ist. Unfassbar, wie schnell doch die Zeit vergeht.
Unser Ausflugsziel heute ist die Willy Creek Pearlfarm. Broome ist übrigens die Perlenhauptstadt der Welt. Als Hommage steht ein Perlen - Taucher in Bronze im Stadtzentrum.
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Bis zur Tour hatten wir noch etwas Zeit und schauten uns im Laden um. Da kann man schon große Augen bekommen.
Zu Beginn der Tour gab es eine Einführung über Wachstum und Werdegang der Perlen bis zur Vollendung. Vor der Bootsfahrt zu den Oystern, die an langen Schnüren festgebunden, in Reihen angeordnet im Wasser liegen, gab es noch erfrischenden Saft und Kuchen.

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Jetzt konnte man sehr gut sehen, wie schnell das Wasser im Creek dort abgelaufen war, auch hier ist eine Tide von 9 - 11 Metern mit einem Strom bis zu 20 km/h. Auf dem Boot wurde die Bearbeitung der Oystern von außen gezeigt. Bei der weiteren Fahrt durch die Mangroven haben wir dann, wenn auch schwer zu erkennen, ein "salti" (Salzwassercroco) gesehen.
Zum Schluss wurden dann noch im Geschäft einzelne Schmuckstücke gezeigt und erklärt, wie man den Wert einer Perle erkennen kann. Ich bekam dabei eine 100.000 Dollarkette um den Hals gelegt, ehrlich, sie hat mir nicht mal gefallen.
Am Abend war nur noch relaxen angesagt, die dauernde Hitze macht ganz schön zu schaffen.

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Als nächstes stand der "Crocodile Wildlife Park" von Malcolm Douglas auf dem Programm. Der Park war sehr schön gestaltet, mit vielen, sonst nicht zu sehenden Tieren, eben Wildlife. Auf dem Rückweg machten wir noch im "Shell House" in Broome einen Abstecher. Es ist dort eine Vielzahl diverser Muscheln, auch aus Privatbesitz, ausgestellt.

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Auf dem Platz war erst noch mal Pooltime angesagt, bevor wir Vorbereitungen zur Weiterfahrt morgen ans Cape Leveque trafen.
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Unterwegs in Beagle Beach besuchten wir eine besondere Kirche, von Mönchen gebaut, herausragend der Altar, ganz aus Muscheln bestehend. Gerade probten die jüngsten Schulkinder, Aborigines und Weiße gemeinsam für Ostern, ganz süß.
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In Middle Lagoon, ein Platz am Meer mit Lagune, von Aborigines geführt, blieben wir 2 Tage. Mit baden, relaxen und Bilder für einen Bericht heraussuchen verging die Zeit wie im Fluge. Zwischendurch trocknete der Wind wenigstens die laufenden Schweißperlen.
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Bis zum Cape Leveque war es nicht mehr weit. Noch ein kurzer Halt an einem schönen Strandabschnitt, dann sind wir am Ziel, in Kooljaman. Wir stehen direkt am Meer, den Sonnenuntergang gibt es frei Haus, bzw. WoMo.
Und jetzt einfach genießen, relaxen, baden im Meer. Es wird uns mal wieder bewusst, wie gut es uns eigentlich geht. Doch, etwas gearbeitet haben wir auch.
Am Abfahrtstag werden wir mit Donner und etwas Regen geweckt, aber nicht weiter tragisch. Auf der Piste zurück hatten wir einige "Hoppelpassagen", so dass wir in Broome zurück Sortierarbeiten vornehmen mussten.

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In der "i" erfahren wir dann, dass die Gibb River Road, die wir unbedingt fahren wollten, noch auf unbestimmte Zeit geschlossen ist. Also müssen wir uns neu orientieren. Wir fahren noch mal auf den schönen Platz zurück, um verschiedene "Hausarbeiten" zu erledigen. Auch für ein Bad im Meer am Cable Beach haben wir Zeit. Cable Beach deshalb, weil dort das erste Unterseekabel gelegt wurde, und zwar nach Indonesien.
Es ist ein langer, herrlich weißer Sandstrand mit ganz tiefblauem Wasser.
Die andere Seite des Cable Beach ist steil, rau und wurde von einem Adler "überwacht".

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Bevor wir jetzt den HWY Nr. 1 Richtung "Bungles - Bungles" NP nehmen, füllen wir erst noch unsere Vorräte in Broome auf.
Die drei in Bronze verewigten Männer waren für die Stadtentwicklung von großer Bedeutung.
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Für 400 km erstreckt sich jetzt fast die gleiche Landschaft, Grassteppe mit Büschen, kleinen Bäumen und Rindern, vielen Rindern verschiedenster Rassen, es ist Farmland. Dann die Baobab´s in allen Formen und Größen, wunderbar, ich könnte ständig Fotos machen. Ja, und es wird auch viel abgeflämmt. Dies wird gemacht, um Großbrände zu verhindern. Die Aborigines machen es schon seit ewigen Zeiten, kontrolliert und nur in einer bestimmten Zeit, wie jetzt. Und bald danach sprießt auch schon wieder neues Grün.
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Um 16 Uhr waren wir in Fitzroy Crossing. Von hier aus wollen wir morgen eine Bootstour in die "Geigy "Gorge machen. Geigy Gorge ist ein Teil eines Jahrmillionen alten Riffs. Heute ist es freigelegt, die senkrechten Klippen wurden von Fluten des Fitzroy Rivers blank geschabt. Die Felsformationen in sich sind aber sehr scharfkantig, schroff, löchrig.
Heute sind wir das erste Mal in eine Polizeikontrolle gekommen. Ich saß gerade auf dem Beifahrersitz und der Polizist wollte meinen! Führerschein sehen. Es war alles ok; er registrierte wohl nicht den "Linkslenker".

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Auf dem Weg zur Bootstour am nächsten Tag haben wir uns noch das alte Crossing angeschaut, schon heftig, steil, schmal, im Augenblick unbenutzbar, was wohl früher oft so war, bevor die neue, große Brücke gebaut wurde. An Hand von Bildern konnte man sehen, wie häufig und wie hoch das Wasser in der Wetseason steigt.
Vor der Bootstour gingen wir den Geigy Gorge Trail in den Floodplains (Überflutungsgebiet) entlang. Es war schon etwas mühsam, weil alles sehr weicher Sand war.
Auf der Bootstour waren wir allein mit unserem Guide, einem Aborigines. Er erzählte viel von der Umgebung, die gleichsam wie ein "Einkaufsladen und Naturapotheke" ist.

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Er versuchte auch den Aufbau von Familienbanden zu erklären, etwas umfangreich und etwas schwierig, doch interessant mal zu hören.
Auf der Rückfahrt entging ihm trotzdem nicht das für uns erste Süßwasserkrokodil in freier Wildbahn.
Auf der Heimfahrt kamen wir schon wieder in eine Polizeikontrolle. Diesmal zeigte Eckhard seinen Führerschein, der passte aber nicht mit "Frau am Steuer "(rechts), vom 2. Polizisten, vor dem WoMo stehend, bemerkt. Erst dann hat auch der andere Polizist den "Linkslenker" realisiert. Es ist schon witzig, wenn die Leute sagen, dass unser Lenkrad auf der falschen Seite ist. Meine Bemerkung dazu: Für uns nicht; Spaß muss sein.

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Und es geht wieder einen Stepp weiter, nach Halls Creek. In der Umgebung dort steht die "Chinese Wall", geformt aus Quarzadern, das umgebende Gestein ist erodiert. Man meint wirklich, die chinesische Mauer zu sehen. Anschließend fuhren wir zum Caroline Pool, ein permanent Waterhole, zum Übernachten.

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Heute ist der 12.04.09, Ostersonntag, und wir haben sogar auch einen (Schokoladen) Osterhasen, allerdings aus dem Kühlschrank und nicht von der Wiese, es wäre sonst ein "Fließhase", und ein Osterfrühstücksei gibt es obendrein.
Danach geht es ca. 120 km auf der Tanami Road (in 1200km liegt am Ende Alice Springs) zum "Wolfe Creek Crater", dem 2. Größten nach Arizona, USA. Der Krater, 850 m im Durchmesser als 2. Größter,? was hier ausschlaggebend ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Vor ca.300.000 Jahren ist hier ein Eisenmeteorit mit gewaltiger Wucht eingeschlagen, bis in 120 m Tiefe. Heute sind davon nur noch 20 m übrig geblieben. Der Boden unten ist sandig und mit Gras und Bäumen bewachsen.
Von Europäern wurde der Krater erst 1947 entdeckt, die Aborigines kannten ihn allerdings schon lange vorher.
Die Gegend wie vorher, nicht abwechslungsreich, dafür die Road, man musste sehr aufmerksam sein, es gab u. a. viele Querrillen und Löcher.



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Das nächste Naturhighlight war bald in Sicht, "Purnunulu oder Bungles - Bungles " NP. Die 53 km bis zum Visitor Centre war 4 WD Off-road, 2 Stunden, aber sehr interessant zu fahren. Nach den Infos erst mal einen Platz ausgesucht (Bushcamping), am Airstrip einen Heliflug für morgen gebucht, und dann rein in die Wanderschuhe.

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Mit dem "Piccaninny Creek Walk" und "The Domes Walk" machen wir den Anfang. Das Flussbett, durch den der Trail teilweise führte, hatte total rund abgeschmirgeltes Gestein, in viele Furchen oder Falten gelegt. Es war ein grandioser Ausblick vom Lookout. Die "Behives" Felsendome (auch Bienenkörbe genannt), konnte man gut von hier sehen. Es ist schon beeindruckend, was uns die Natur in Form von Kraft, Stärke und Schönheit heute wieder vor Augen führte.
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Die "Bungles - Bungles", ca. 360 Mill. Jahre alt, bestehen aus Sandstein und Konglomerat. Die roten Streifen n den "Bienenkörben" entstanden durch Eisenoxyd, die grau-schwarzen durch Cyanobakterien (Stromatoliten, Hamelinpool). Eine Schutzschicht hält das Ganze zusammen, ist sie einmal aufgebrochen, erodiert das Gestein und bröckelt ab. Die "B-B" erheben sich bis zu 200 Meter über ihre Umgebung.
Den Abend konnten wir noch draußen genießen und es kühlt nachts doch etwas ab; die Tagestemperaturen lagen immerhin in der letzten Woche bei ca. 40 Grad.

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Am nächsten Morgen sind wir früh aufgestanden. Heute ist der Westteil des Parkes mit der "Echidna Chasm" an der Reihe. Es ist eine spektakuläre, enge Schlucht, die Felsen und Farbtöne sind enorm, Sandstein und Konglomerat; Steine rund gewalzt vom Wasser, eingebettet in Sand, durch Druck festgebacken, Lagen von glattem Gestein wechseln ab mit "Kiesellagen". Palmen und andere Bäume säumen den Weg, ein Creekbett. Auch auf den 200 Meter hohen Felshängen stehen "Livistona Palmen. Es ist schon stark beeindruckend, zwischen den eng beieinander stehenden, hoch aufragenden Felsen, so klein dazustehen.



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Beim Heliflug am Nachmittag konnten wir das ganze Ausmaß dieses atemberaubenden Gebietes in allen Facetten in uns aufsaugen, einfach unbeschreiblich, findet ihr nicht auch?

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Und es wartete noch einmal ein Naturschauspiel auf uns, die "Cathedral Gorge". Schon auf dem Hinweg kann man die Felsstrukturen schön sehen, löchrig, kantig, glatt, wie in der Kennedy Range. Die "Cathedrale" selbst ist gewaltig mit ihren steilen, hoch aufragenden Wänden, die oben zu brennen schienen, es war aber nur die Sonneneinstrahlung.
Der süßliche Geruch hier, den wir schon öfter in letzter Zeit bemerkt hatten, kommt vom Spinifexgras, besonders intensiv bei heißen Temperaturen. Auch der weit über einen Meter große, schwarze Waran, den wir auf dem Hinweg auf einem Stein im Bachbett Sonnenenergie tanken sahen, war noch da.
Die Ausfahrt aus dem NP war dann mein Part, 4 WD Track, anstrengend, aber es hat mit Spaß gemacht.
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