E + F Neumann
Brisbane




Am nächsten Morgen trauten wir kaum unseren Augen, das Gras war bereift, brrr. Doch unsere WoMo-Heizung zum Frühstück und die Sonne ließen es bald wieder wärmer werden.
Auf der Fahrt zu unserem nächsten Ziel, den Saphirfeldern von Emerald und Ruby Valley, kamen wir bis Blackwater (dem Kohlezentrum), mal wieder an ausgesprochenem Weideland vorbei, mit riesigen Rinderherden.


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Bei einer Minenführung in Ruby Valley erfahren wir, dass die Saphirlagen bei einem Vulkanausbruch herausgeschleudert und in jahrtausenden danach überlagert wurden. Hier in der Gegend wird in ca. 15 m Tiefe, im Hauptstrom der Vulkaneruption danach gesucht.
Es gibt Tagebau- und Untergrundminen. Im Tagebau werden täglich ca. 30 kg Saphire gefunden. Es sind hier die größten Saphirfelder der Welt.

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Was uns neu war: Saphire kommen nicht nur in blau, sondern in verschiedensten Farben vor. Diese werden hervorgerufen durch die unterschiedliche Aluminiumoxydeinlagerung während der Eruption in Abhängigkeit zur Temperatur.
Diesmal blieb es nur beim Schauen in den Ausstellungsräumen.
Anschließend konnte man einen Eimer Erde aus der Grube kaufen und sein Glück probieren.

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Auf dem Weg zur Küste zurück machten wir einen kurzen Stopp im Blackdowns Table NP. Wir hatten mal wieder das Glück, dass es in Qld ungewöhnlich kalt für diese Jahreszeit war, was uns bei 2 Grad C morgens veranlasste, zum Frühstück die Heizung anzuschmeißen. Auch auf dem Weg zum Rainbow-Waters war im Wald noch Nebel und es daher sehr frisch. Die vielen gelb blühenden Akazien belebten zwischen riesigen Bäumen und großen Sandsteinbouldern den Wald. Unser Trail endete dann nach 240 Stufen in der Gorge mit Wasserfall, doch das Wasser lief sehr sparsam - und dann wieder 240 Stufen hinauf, etwas für die Fitness am Morgen konnte ja auch nicht schaden.

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In Blackwater nahmen wir an einer Minentour teil. Am Infocentre standen die schönen Baobab´s, die ich unbedingt fotografieren musste.
Die Kohle wird im Tagebau gefördert und in bis zu 1,5 km langen Zügen, alle 20 Minuten, zur Küste zum Exporthafen Gladstone abtransportiert. Das längste Kohlefleet ist 20 km lang. Nach der Sprengung tragen fünf große Draglines (Großraumbagger, in einer Schaufel von ihm stehe ich) die Oberschicht ab. Die Kohle wird gewaschen, um den Aschegehalt von 22 % auf 7 bzw. 8,5 % zu reduzieren.
9,5 Mill. to Produktkohle werden im Jahr produziert. Über 7 Mill. to hoher Qualität werden in zehn verschiedene Länder zur Stahlherstellung exportiert, aber auch als pulverisierte Coal Injection.
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Nach einer kurzen Kaffeepause ging es weiter Richtung Rockhampton, die Rinderhauptstadt. Dort fuhren wir erstmal zu den "Capricorn Caves. Sie liegen am "Wendekreis des Widders"(Tropic of Capricorn). Es waren spektakuläre Sandsteinhöhlen, deren Hauptmerkmal Höhlenkorallen und steinverkrustete Baumwurzeln waren, die sich durch den Fels bohrten.

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Es leben dort auch noch fünf Fledermausarten. Die Kleinste ist mausgroß, die Gespensterfledermaus hat dagegen 50 - 60 cm Spannweite und ist die einzig fleischfressende in Australien.
Die Höhle war groß, ganz anders als die seither gesehenen. Es ist eine Trockenhöhle, die Größte "The Cathedrale" ist wie eine Kirche, wo auch Hochzeiten und Konzerte stattfinden, bei einer excellenten Akustik.

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Der anschließende Heritage Walk durch Rockhampton, meist am Fitzroy River entlang, führte an wirklich noch gut erhaltenen Häusern vorbei. Zu unserem großen Erstaunen wurden viele Geschäfte schon um 16:00 Uhr!! geschlossen, die Cafe´s noch früher, gerade noch in einem konnten wir unseren Kaffeedurst löschen.

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Die nächste Stadt war dann Gladstone, eine Industriestadt am Meer. Hier waren es am Morgen schon wesentlich erträglichere 18 Grad C.
Hier gibt es der Welt größte Aluminium Raffinerie und -Schmelze. Hierfür werden 8 Mill. to Bauxit aus Weipa benötigt, um im Jahr 3,9 Mill to Aluminium und Aluminiumoxid zu produzieren. Es ist auch Qld größter Multihafen (über 30 riesige Frachtschiffe haben wir auf Reede gezählt!!) außerdem Qld größte Power-Station und Zementwerk. Vom Lookout hatte man einen guten Überblick.
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Nun war Bundaberg an der Reihe. Dort mussten wir natürlich an einer Führung in der bekanntesten Rumdestillerie Australiens teilnehmen. Zu dem Vorsichtsmaßnahmen vor der Tour gehörte das Ablegen aller Batterie betriebenen Geräte, wie Handys, Uhren, Foto und Video. Daher auch keine Bilder von innen. Die Funkengefahr war wohl zu groß. Ein vor Jahren hierdurch verursachter Großbrand führte zu diesen Maßnahmen.
Vor der Führung konnte man schon in Bild, Schrift und Film die Darstellung der Rumherstellung, sowie den geschichtlichen Ablauf, verfolgen.
Beim Rundgang waren dann die einzelnen Schritte zur Rumherstellung nachzuvollziehen. In der Abfüllanlage gab ein noch einen Überblick über die Produktfolge von Beginn bis Heute. Den Abschluss machten wir an der Bar, an der es zwei verschiedene Sorten zu testen gab. Wir entschieden uns für den Likör und den 8 Jahre alten Rum, beides sehr lecker, aber nicht im Handel zu kaufen! Übrigens 96 % dieses Rums wird im eigenen Land getrunken.

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Ein Straße weiter im "Bundaberg Barrel" wird der Welt bestes Ginger-Beer gebraut. Auch hier konnte man die Entstehung des Produktes und Weiterführung bis heute verfolgen. Es wird auch heute noch natürlich mit Ginger, Hefe und Wasser gebraut. Zur Geschmacksveränderung werden verschiedene Aromen zugesetzt. Bei der Probe von fünf Sorten stellten wir fest, dass keine unsere Geschmacksrichtung traf.
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Zum nächsten "must do" fuhren wir zunächst nach Hervey Bay. Dort holten wir uns Infos über Whalewatching und Fraser Island. Für den nächsten Tag, Freitag, buchten wir gleich eine Whalewatching Tour, und für Samstag die Fähre nach Fraser Island. Diesmal hatten wir wirklich Glück bei der Whalewatching Tour, sahen viele Wale und auch Delfine.

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Die Überfahrt nach Fraser Island dauerte nur 30 Minuten, wurde aber theatralisch gestaltet durch einen heftigen Regen von der Insel her mit drohenden, tief hängenden Wolken, um dann in einem alles überspannenden herrlichen Regenbogen zu enden.
Fraser Island ist 1840 qkm die größte Sandinsel der Welt und einer der bekanntesten Orte an der Südküste von Qld. Ihre natürliche Schönheit reicht von ausgedehnten Stränden, fast 240 m hohen Sand- und Wanderdünen, prachtvoll gefärbten Sandsteinklippen, über 40 Frischwasserseen bis zu Pflanzengemeinschaften in flachem Heideland oder dichtem Regenwald.
Die Seen sind in zwei Typen unterteilt: kristallklare "window lakes" und teefarbene "perched lakes". Die kristallklaren wie z. B. der Mac Kenzie, Birrabee gibt es dort, wo das Gebiet unter den Grundwasserspiegel absank. Die "perched lakes" entstanden zwischen den Dünen, wo mit Torf und Lehm verklebter Sand eine wasserunlösliche Schicht bildete, die über dem Grundwasserspiegel lag. "Lake Boomanjin" ist mit 200 ha der größte, und der "Lake Bowarrady" mit 120 m über dem Meeresspiegel der höchstgelegene perched lake der Welt.
Die Sandgebiete auf Fraser Island sind ein Produkt aus verwittertem Gestein, das von den nördlichen Bergketten von NSW (New South Wales) stammt. Der Sand wurde teilweise von schnell wachsenden Pflanzen befestigt, so dass er nicht weiterwandern konnte. Es gibt zwei Sorten von Sand. Teewak-Sand erhält seine rotgelbe Farbe durch eingelagerte Eisenoxyde, der weiche Beach-Sand ist mineralhaltig.
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Das küstennahe Flachland und die sanft ansteigenden Hügel sind überwiegend mit Kritzel-Eukalypten (durch Käfer hervorgerufene Spuren in der Rinde) und Banksien bewachsen.
1972 wurde das nördliche Drittel unter Schutz gestellt, auf dem Rest wird intensiv Fortwirtschaft betrieben. 1992 wurde die Insel in die World Hertitagelist der UNESCO aufgenommen.

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Nach unserer Ankunft fuhren wir erst mal Richtung Central Stadion, vorbei am Pile Valley mit den dicken, hohen Satiney Bäumen. Sie haben sehr starkes und Widerstandsfähiges Holz, das früher zum Tragen schwerer Lasten wie z. B. in Wharfs als starke Planken und etc. sowie auch beim Bau des Suezkanals verwendet wurde.
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Als wir dann zum Lake Mac Kenzie kamen, schien leider keine Sonne, so war die tiefblaue Farbe nicht zu sehen. Der Weg bis dahin war natürlich sandig, teilweise stark zerfurcht, mit oben liegenden Baumwurzeln versehen - Off road, aber gut zu bewältigen.

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Der Track zum Lake Wabby war schon etwas verschärfter, also langsame Fahrt. Dies zog sich hin bis zum Strand, wo wir gegen 16:00 Uhr ankamen, eine Stunde vor Niedrigwasser. Der Strand ist bis zu zwei Std. vor und ab zwei Std. nach Hochwasser befahrbar. Es machte Spaß am Strand zu fahren. Plötzlich stand ein neugierig schauender Dingo da. Es sollen hier die reinrassigsten Dingos sein.

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Am Strand gab es verschiedene Campareas, es sind lediglich erhöhte Plätze, auf denen man bei Hochwasser keine nassen "Füße" bekommt. Das Meeresrauschen wird wohl heute Nacht unser Schlaflied sein.
Am nächsten Morgen sind wir schon um 5:45 Uhr aufgestanden, um noch vor der Flut die ca. 40 km lange Fahrt am Strand zurücklegen zu können. Unterwegs kamen wir an vielen Fischercamps vorbei. Fischen ist hier ja Volkssport Nummer eins. Viele waren zu dieser frühen Morgenstunde schon beim Angeln.
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Und wieder Dingos, dann farbige Sandfelsen "the Pinnacles", "Knifeplade Sandblow" und im herrlichen Sonnenaufgang das "Maheno Wreck".
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Der Bypass, eine Felsumfahrung am Strand bei Indian Head hatte tiefen Sand parat, aber es ging noch so eben. Aber am Waddy Point, die Auffahrt hoch zur Insel ging erst bei reduziertem Reifendruck. Es war jetzt 7:30 Uhr und erstmal Frühstück angesagt.
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Anschließend statteten wir den Champagner Pools einen Besuch ab. Leider zogen immer mehr Wolken auf, mal wieder (Champagner gab es natürlich auch nicht!). Auf der Fahrt quer über die Insel ging es zuerst durch Heide, Erike und Banksien, während im inneren dann Regenwald anzutreffen war.
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Auf dem Rückweg, dem Strand entlang, standen die Angler fast Spalier und am Schiffswrack landete sogar ein Flieger.
Es folgte noch eine Nacht am Strand mit einem herrlichem Sonnenaufgang am Morgen.
und schon ging es wieder über Strand und Insel zurück zur Fähre.
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Die weitere Reiseroute führte uns über Gympie, eine große Stadt, einst reich geworden durch Goldfunde und für uns gerade recht, um unsere Vorräte aufzustocken. Danach wählten wir auf dem Weg nach Brisbane mal wieder eine Detour durch Cooran mit interessanten Häusern und weiter über Tewantin der Küste entlang nach Nosa Head.

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Der Lookout in Beerwah zeigte uns die "Glas House Mountains" in einem 360 Grad Rundblick. Es ist ein riesiges Gebiet mit ehemaligen Vulkanen. Dies ist aber schon 25 Mill. Jahre her und im Laufe der Zeit erodierte das weichere Gestein und hinterließ ein großes, mit Bäumen bewachsenes Becken. Herausragen jetzt 14 verschiedene Berge. James Cook nannte sie "Glas House Mountains", weil sie ihn an englische Glasmanufakturen erinnerten. Unser vorgesehener Übernachtungsplatz war leider gesperrt. Nach einigem Suchen fanden wir schließlich doch noch einen Parkplatz vor einem "Pioneerdorf" zum Übernachten. Es war schon kurz vor Sonnenuntergang.
Die Landschaft war sehr schön, bis an die Küste gebirgig, mit vielen baumumsäumten Weiden.
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An der Küste angekommen, ging der Rummel los, fast keine unbebaute Landschaft, viele Touristenunterkünfte, eben Ostküste.
Am nächsten Morgen ging es schon um 08:00 Uhr weiter nach Brisbane. Es war Rushhour, alle wollten in die Stadt zur Arbeit, wir auch, allerdings nur zum Vergnügen. So etwas hatten wir seither in Australien noch nicht erlebt. Fast 20 km bis zum Stadtzentrum gab es rechts und links der Straße Läden, Shopping Centres usw. Mit kleinen Umwegen fanden wir schließlich die "i" mitten in der Fußgängerzone. Es gab kaum Parkplätze, meist waren es Parkhäuser, nichts für unser WoMo. Schließlich fanden wir doch noch ein Plätzchen und auch die "i" wieder.
Wichtigste Info war diesmal die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, weil eines war klar: Brisbane mit Auto ist nichts und mit unserem schon gleich gar nicht.
Unser Caravanplatz hatte eine gute Lage und war auch verkehrsmäßig günstig gelegen. Hier wollten wir ein paar Tage bleiben. Immerhin ist Brisbane die zweitgrößte Stadt Australiens und wir nehmen uns die Zeit zur Besichtigung und zum Relaxen.
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