E + F Neumann
Peru 3

28.05.14 Von Ayacucho nach Cusco und Manu NP

Bei der Weiterfahrt von Ayacucho am nächsten Morgen war die Straße gespickt mit Steinen, ca. 5 km weit, Streikmaßnahmen. Wir kamen aber durch, zum Staunen der Leute am Straßenrand.


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Unser Ziel war noch einmal die Puya Raimondi.Die Fahrt ging durch aufgelockerte Landschaft mit Getreide und anderen Federn, aber auch Rinder, Schafe, Schweine auf der Weide.
Ab 3600 m üNN wieder Quinoa, rot, gelb und weiß. Nach dem Pass auf 4240 m üNN in Serpentinen, auf Ripio natürlich, wieder runter in das Tal des Rio Mayopampa, wo gerade Kartoffel- und Quinoaernte war. Diese waren in Garben wie früher auch unser Getreide, aufgestellt.

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Die letzte Strecke zur Puya Raimondi war übelste 4 x 4 Strecke. Nach 10 Min. Fußmarsch auf 3850 m üNN sahen wir die großen Pflanzen, leider verblüht, aber es war wirklich ein "Bosque de Puya Raimondi" (Wald). Der Rückweg zog sich sehr in die Länge, bedingt durch eine große Baustelle. Gegen 18.00 Uhr übernachteten wir auf 3660 m üNN neben der Straße.
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Die Weiterfahrt am Morgen - wie gestern aufgehört. In steilen, engen Serpentinen auf 2000 m üNN hinunter, durch den engen Canyon bis Rio Pampa, durch einen Kakteenwald mit Blatt- und Kandelaberkakteen. Eine Bergeseite ging steil nach oben, die andere mit grünen Hängen und bewirtschafteten Terrassen von 3000 - 3600 m üNN.
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Ab 2200 m üNN wird die Vegetation üppig mit Bananen- und Orangenbäumen. Und schwupps, wieder hinauf auf 4250 m üNN mit Alpacas und Schafen.
Hinter Andahuaylas die schöne Laguna Pachuca, leider kein Parkplatz zum Übernachten, also weiter vorbei an kleinen Dörfern, wo viele Schweine mit Halsband angebunden vor den Häusern fraßen.
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Bei der archäologisch herausragenden Chanka Festung Sondór (3240 m üNN) konnten wir übernachten. Von der Festung war aber nicht mehr viel zu sehen.
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30.05.14 Heute war die Piste auf lange Zeit noch schmaler und kurvenreicher als gestern. Am Steilhang hinunter von 4010 m üNN bis zum Canyon auf 2690 m üNN, durch abgeschiedene Dörfer, wo wir eher skeptisch beäugt wurden. Und auf der anderen Seite wieder hoch, bis endlich die ausgebaute Straße in Huacarama kam. Hier gab es aber zahlreiche Abschnitte, die durch Erdrutsche nur halbseitig befahrbar war.
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Nach Abancay begrüßten uns wieder die schneebedeckten Berge (bis 6220 m üNN Höhe). Die uns empfohlene Therme Cconoc erreichten wir nach schöner, abwechselungsreicher Fahrt gegen 17:00 Uhr. Noch schnell hinein, zwar etwas kühl, aber nach der langen Fahrt angenehm und entspannend.
Die Therme liegt direkt am Rio Apurímac, er ist der Quellfluss des Amazonas. Er entspringt nördlich von Arequipa. Interessant dazu: Apu Rímac wurde auch das Großorakel der Inka genannt. Es befand sich in einem Tempel am Apurímac. Es weissagte, dass bärtige Männer kommen würden und das Reich der Inka zerstören, was auch stimmte, wie sich später herausstellte.

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31.05.14 In gewohnter Manier, schlängelnd bergauf und bergab bis uns 60 km vor Cusco eine zugeschüttete Straße für 2 Std. blockierte, Zeit zum Bericht schreiben.
Der Camping-Platz in Cusco war etwas schwer zu finden, aber wir schafften es schließlich fast auf Schleichwegen. Er war schön gelegen und bekannte Wohnmobilisten waren auch dort. Erst mal small-talk bis Sonnenuntergang, es ist dann schon recht kühl auf 3600 m üNN.
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Der erste Stadtrundgang führt uns zur Plaza de Armas, wo gerade ein Umzug zur Geburtstagsfeier der Stadt im Gange ist. Verschiedenste Gruppen aus den umliegenden Regionen nehmen teil. Sehr schön sind die bunten Trachten und Gewänder, dazu kleine Tanzeinlagen. Es wird übrigens einen Monat lang gefeiert. Die Innenstadt ist geprägt von vielen alten, schönen und sehenswerten Gebäuden.
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Nicht weit vom Campingplatz oben war die Kirche San Christobal, erbaut auf den Grundmauern eines Palastes, mit reich verziertem Altar und einem schönen Überblick vom Turm.

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Wieder zurück am Plaza de Armas, in der Inkazeit hieß er Huacaypate und war von Tempeln, Palästen und Regierungsgebäuden umgeben. In der Mitte der Brunnen, die Seiten des Platzes werden von den Kolonialkirchen dominiert, die ebenfalls auf den Grundmauern inkaischer Tempel erbaut sind, der Rest des Platzes ist von wunderschönen Arkaden umgeben.
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Die Kathedrale wurde zwischen 1559 und 1654 ebenfalls auf den Grundmauern des Palastes des 8. Inka Wiracocha erbaut. Sie wirkt aber eher wie eine Festung, 85 m lang, 45 m breit. Im linken der beiden über 30 m hohen Türme hängt die berühmteste und größte Glocke Südamerikas, die "Maria Angola". Beim Gießen wurden mehrere kg Gold verarbeitet. Sie läutet aber schon lange nicht mehr, da der Turm die Schwingungen nicht mehr aushält.
Das Innere der Kathedrale ist bombastisch. Gold, Silber, geschnitzter Chor aus Zedernholz, gut 400 wertvolle Gemälde, insgesamt 10 Seitenaltäre. Leider war Foto- und Videoverbot.
Iglesia San Blas aus dem 16.Jhd,, überladener Altar im Barockstil, aber schönste Holzschnitzarbeit in Cusco, die Kanzel umwerfend (auch Fotoverbot).

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Weiter vorbei am 12eckigen Stein. Er gehört zur Mauer des ehemaligen Palastes des Inka Roca. Er ist bestes Beispiel der Kunst der fugenlosen Verblockung riesiger Steine. Es ist der längste und besterhaltene Mauerrest der einst monumentalen Inkaarchitektur Cuscos. Der 12eckige Stein ist passgenau eingefügt. Er soll eventuell die Jahreszeiten und 12 Monate des Jahres symbolisieren.

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In einem Tourbüro buchten wir eine Jungletour in den Manu-NP.
Ein weiteres Highlight Qoricancha, Santo Domingo. Das Erdbeben von 1950 legte hier Überreste des ehemaligen Sonnenheiligtums Qoricancha frei. Während einer Führung erfuhren wir Interessantes dazu. Es war hier ein großes Tempelviertel, dessen Mittelpunkt der prunkvolle Sonnentempel Qoricancha war; Voller Prunk, alles mit Gold und Silber bedeckt. In Kloster und Kirche sind noch Teile des alten Inkatempels erhalten.

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Der Regenbogentempel zeigt 11 typische Trapeznischen. Auf einem Stein am Boden stehend kann man durch die Wandfenster der nachfolgenden Tempel schauen. Die Genauigkeit der Architektur ist umwerfend.
Die Mauern sind gut erhalten und weisen eine leichte Schräge auf. Diese spezielle Bauweise ließ sie das Erdbeben überstehen, im Gegensatz zu den später von den Spaniern aufgebauten Wänden. Im Stein eingebaute Nuten, Steinbolzen und Steinklammern hielten die Mauern zusammen.
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Sternentempel, Mond- und Sonnentempel, das Heiligtum der Inka, folgen auf dem weiteren Rundgang.
Im Portal zum Sonnen- und Mondtempel ist ein 14eckiger Stein eingebaut.
Der Sonnentempel war ganz mit Gold ausgelegt und von einer dicken, etwas geneigten, runden Mauer umgeben, direkt unter der Kirche.
Hier vom Hauptaltar fielen die Sonnenstrahlen direkt auf die Sonnenscheibe und entfachten ein gleißendes Sonnenfeuer. Bei den Mauern des Mond- und Sonnentempels erreichte die Inkabaukunst ihre Vollendung. Man konnte nur staunen.
Auch die Kirche zeigte mal wieder reiche Verzierungen.
Uff, eine nötige Kaffeepause folgte.
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Danach noch die Iglesia Compania de Jesus, auch ein Prachtbau. Hier gab es sogar eine Bilder-CD beim Eintritt.

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4.6.14 04:00 Uhr aufstehen, Abholung zur Dschungeltour bei frostigen - 2° C. Insgesamt 10 Personen plus Koch und Guide. Die Fahrt geht über 2 Pässe, 2900 m und 3400 m üNN. Zunächst in die Berge nach Paucartambo, die "Folkloretanz-Stadt.

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Anschließend nach Ninamarca zu den Grabtürmen aus der Präinkazeit. Die Toten wurden in Hockstellung und bandagiert begraben.
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Weiter in den mysteriösen Nebelwald bei dichtem Nebel, der sich weiter unten auflöste und in üppigen Regenwald überging. In Pilcopata, einer typischen Lodge übernachteten wir nach vorheriger Flußüberquerung, in einem "Käfig" am Seil hängend. In der Lodge war es sehr romantisch bei Candlelight und gutem Essen.
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5.6.14 Nach der Übernachtung im Regenwald ging es weiter bis Atalaya zur Bootsstation mit Zwischenstopp an einer Sanctury mit Affen, Baumameisenbär, Papageien, Python

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und einer Cocapflanzung. Ab 1886 wurde ein Getränk hergestellt mit Kokain aus der Cocapflanze. 1976 fand der deutsche Psychoanalytiker Sigmund Freud heraus, dass dieses Getränk Halluzinationen hervorruft, daraufhin wurde das Kokain als Zusatz gestrichen.

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Gegen 11:30 Uhr kamen wir in Atalaya an. Alles wurde ins Boot geladen, inklusive der hier erhaltenen Gummistiefel.

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Die Fahrt ging los für ca. 5 Std. auf dem Madre de dos Rios (Mutter zweier Flüsse), vorbei an "Stromschnellen", Flachstellen, vielen großen und kleinen Inseln aus Sand und Stein, vielen treibenden Holzstapeln und vielen Wasservögeln.
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In der Lodge gab es zwischen 18 - 21:30 Uhr Strom, es war sehr heiß und schwül, bestes Klima für viele Moskitos.
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Weiter auf dem braunen, erdigen Manu-River und immer wieder zwischendurch Regenschauer.

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Die vorgesehene Lodge war kurz vorher von Indigenen "überfallen" worden. Daher gab es einen Ausweichplatz in der Rangerstation, Netzzelte in einer großen Halle.
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Durch den Regen war hier alles sehr matschig. Auf der Wanderung durch den Regenwald bis in die Nacht waren wir mit den Gummistiefeln bestens ausgerüstet. Viel war leider nicht zu sehen.
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Am Morgen dann Bootsfahrt zum Salvadore-Lago. Auf dem See dann weiter auf einem Katamaran mit "Holzmotor" (Paddel), wo wir Riesenottern begegneten.

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Vor der Rückkehr zur Rangerstation sahen wir auf einem kürzeren Trail verschiedene Vögel, Schmetterlinge, Affen und einen großen Ceiba-Baum.

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Unsere letzte Lodge, die Paitiki-Lodge war sehr schön gelegen, sogar ohne Moskitos. Es schüttete wie aus Kübeln, als wir am Morgen zur letzten Bootsfahrt zum Bus nach Atalaya, gingen. Trotz Regenjacke waren wir ganz schön gewässert.
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Nach langer Fahrt waren wir gegen 19:30 Uhr wieder am Campingplatz in Cusco zurück. Die Tour im Regenwald war nicht schlecht, aber Großtiere wie Tapir, Jaguar, Capivari - waren nicht zu sehen.
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