E + F Neumann
Peru 1

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01.05.14 Von Arequipa bis nach Chivay, dem Eingang zum Colca-Canyon

Wir aber gönnen uns im "Zig-Zag", als Erlebnisrestaurant deklariert und in einem typischen Kolonialhaus, gegenüber der Plaza San Francisco, eine Spezialität "Trilogia de Carnes", auf Stein gegrillte Steaks von Alpaca, Rind, Schwein, (Hm - jetzt erst noch ein Foto, ich bin doch schon so hungrig!) selbstverständlich im entsprechenden Ambiente, wirklich köstlich.
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Danach die Iglesia San Francisco und schließlich das Kloster Catalina.
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Das Kloster aus dem 16.Jhd. ist eine Besonderheit. Wie eine kleine Stadt mit Straßen und Plätzen, ca. 20 000 qm groß. Es gab einige Kreuzgänge, z. B. Orangenkreuzgang mit 30 Bäumen - Symbol des Lebens -, einen Rosenkreuzgang, der ältere mit Szenen aus dem Leben von Jesus und Maria, ein Kreuzgang mit Bildern zum Rosenkranz. Im ehemaligen Krankenhaus befindet sich heute ein kleines Museum.
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In dieses Kloster wurden die 2.geborenen Töchter reicher Familien, meist aus Spanien, geschickt. Diese mussten für Verpflegung, Kleidung, Wohnungseinrichtung und Dienstmädchen bezahlen. Die Novizinnen brachten auch noch Wertgegenstände mit. Es gab 150 Nonnen und 400 Dienstmädchen. Es gab alles für sie, nur keinen Kontakt zur Außenwelt, nur indirekt durch ihre Dienstmädchen und einmal im Monat durch ein Gitter mit Familie oder Bekannten.
Nach dem 1. Vatikanischen Konzil 1871 hatte das "gute" Leben ein Ende, ab diesem Zeitpunkt hatte das Klosterleben strengere Regeln. Kein Luxus, kein Dienstmädchen, Aufnahme kostenlos.

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Seit 1970 nach der Renovierung ist das Kloster für die Allgemeinheit zugänglich. Bestechend ist die Schönheit der maurischen Architektur; das weiße Tuffgestein steht im Kontrast der leuchtend orange und blau getünchten Wände. Heute wohnen nur noch 20 Nonnen hier, einige Räume sind geschäftlich vermietet. Es gibt hier auch schon eine Pilgerstätte. Die ehemalige Oberin Ana de los Angeles Monteagudo wurde von Papst Johannes Paul II. seelig gesprochen, da sie einen unheilbar Kranken geheilt hatte. Zum Ende der Führung folgte noch eine Bildergalerie mit wertvollen Gemälden aus verschiedenen Kunstschulen. Dies alles erfuhren wir von einer sehr netten deutschsprachigen Führerin, während einer Führung durch die Klosteranlage.
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Danach stürzten wir uns noch mal kurz ins bunte Treiben der Stadt, genossen einen Kaffee bevor wir das Hostal Mercedes ansteuerten. Der Stellplatz war im Hof, inklusive heißer Dusche und Wifi. Hier trafen wir Schweizer, Franzosen und sogar Guliana aus Italien wieder. Der in der Nähe befindliche Mercado San Camilo hatte ein überwältigendes Angebot an Haushaltsartikeln, Obst, Gemüse, Käse, Fruchtsäfte, Essenstände u.a.m. Hier genehmigten wir uns ein Essen mit anschließendem Exotikfruchtsaft, der Getränk und Nachtisch zugleich war.
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Mit Guliana waren wir auf "Spurensuche" in die Canyons und beschlossen nächsten Morgen gemeinsam loszufahren.
Am 4.5. starteten wir um 7:30 Uhr. Nach der etwas langwierigen Stadtausfahrt erwartete uns eine vielfältige Landschaft, fruchtbare Terrassenfelder, Flusslandschaften.

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Besonders breit und kultiviert das Valle del Maja, leider wurde viel abgeflämmt und so das Tal vernebelt. Riesige Wein- und Kaktusfelder, Milchwirtschaft von 1045 - 400 m üNN, Serpentinen, Steinwüste, graurote-zartorange sanfte Bergformationen.
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Die Petroglyphen von Toro Muerto, 1 - 2 m hoch, schätzungsweise 6000 an der Zahl, ein Gebiet von ca. 4 km Länge und 250 - 400 m Breite am Hang des Canyon Majes. Alter zwischen 600 - 1200 n.Chr. Es gibt abstrakte, geometrische Figuren, Tänzer mit Masken, Tiere, Pflanzen, Menschen; alles eingeritzt in Vulkangestein.
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Es gilt als die umfangreichste Petroglyphengruppe Perus, deshalb auch Weltkulturerbe. Jedenfalls war es die Mühe wert im Sand den Berg hochzusteigen.
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5.5.14 Auch heute sehr abwechselungsreich, auf 1100 m üNN sehr gefaltetes Gebirge, teilweise viele Kakteen, viele Dörfer, ab 4300 m üNN dann Steinwüste, der schneebedeckte Vulkan Cocomboro erwartet uns. Erstaunlich, auf 4450 m üNN sogar noch Milchkühe und viele Lamas. Höchster Punkt lag bei 4974 m üNN.
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Bei der Abfahrt nach Cotahuasi in vielen Serpentinen war alles grün mit Llaretapolsterpflanzen auf sanften Hängen. Nach der endlos schlechten Piste, die meist nur im 2. Gang befahrbar war, waren die letzten km dann geteert. In Cotahuasi war gerade Fiesta und viel los. Wir konnten glücklicherweise im Technik-Institut auf dem Parkplatz übernachten.

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Im Sozial-Büro! fanden wir nur wenig aber gute Infos, die Touristeninfo war geschlossen.
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Wir fuhren zum Sipia-Wasserfall und zum Canyon hinunter auf enger, kurviger, eher schlechter Piste, doch landschaftlich schön. Die 150 m Fußweg bergauf zum Wasserfall schlauchten wegen der Höhe und Hitze ganz schön, aber es sollte später schon noch anders (anstrengender) kommen.
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Nach einer Übernachtung in Tomepampa fuhren wir zur Therme in Luicho (2720 m üNN) sehr angenehm, dann weiter nach Pampamarca (3300 m üNN), wieder auf 1.-2. Gangstrecke. Am nächsten Morgen ging es um 6:30 Uhr mit "Marschausrüstung" los zu den Bosque del Piedras (Steinwald) auf 4035 m üNN in 3 km ab Parkplatz.

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Zum Einstieg ein steiler Weg, teilweise recht hohe Felsentreppen, recht anstrengend, aber mit schönen Aussichten. Der "Steinwald" war schon fantastisch. Gegen 13:00 Uhr waren wir wieder zurück und fuhren zur Entspannung gleich noch mal zur Therme.
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10.05.14 Am nächsten Tag nach Puyca zu den Incaruinen. Im Ort an der Plaza unser Übernachtungsplatz. Die große Incasiedlung "Mauca Llacta" war natürlich wieder oben, für Einheimische 30 Minuten, für uns das Doppelte.

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Wir waren etwas knapp in der Zeit, aber es reichte für einen Überblick über die große Anlage. Kurz vor dem Dunkelwerden waren wir wieder unten. Danach brutzelten wir 1 kg Flussforellen, dazu Reis. Zu dritt im Womo war es eng und gut warm, aber der Fisch war lecker.
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Am nächsten Tag 2. Anlauf nach Yurka (3900 m üNN) zur Puya Raimondi (seltene Pflanze ab 4000 m üNN).
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85 km schlechte Piste, zwei mal über 4000 m in egen Serpentinen. Unterwegs Eintrübung und leichter Schneefall, doch wir fahren weiter und es wird besser.
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Für den Fußweg dorthin, laut Aussage ca. 1 1/2 Std. bei recht ebener Strecke, brauchten wir 2 3/4 Std., allerdings mit Fotostopps, und eben war die Strecke auch nicht. Unterwegs begegneten uns auch Rinder- und Lamaherden.

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Die Pflanzen haben wir gefunden, einige mit Blütenständer, viele ohne, hübsch anzusehen. Der Rückweg bescherte uns sogar noch Graupelschauer.
Die Puya Raimondi gehört zu den Ananasgewächsen. Sie wächst über 4000 m üNN, bis zur Blüte dauert es 50 - 75 Jahre, Blütenständer bis zu 12 m. Nach der Blüte stirbt sie, kann aber bis zu 100 Jahre alt werden.
Zurück zur Therme war es heute zu weit, aber in Puyca wurden wir sehr freundlich empfangen und von den Frauen zum Essen eingeladen - es war Muttertag.
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12.05.14 Am nächsten Tag auf der Weiterfahrt nach Cotahuasi haben wir roten Pfeffer von den Bäumen gepflückt, sehr schnell kam der Sammlertrieb hervor, am Ende hatten wir zwei große Plastiktüten voll.
Die nächste Nacht verbrachten wir wieder in Cotahuasi an einem Restaurant. Hier probierten wir Cuy (Meerschweinchen, übliche Delikatesse in Peru), schmeckte ähnlich wie Hähnchen.

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Und wieder mussten wir, um zum NP Vulcano zu kommen, ein Stück die schlechte Piste zurückfahren bis Abzweig Andagua. Die Piste wurde dort aber auch nicht besser. Ab 4500 m üNN Hochmoor mit großen Lamaherden, schneebedeckte Vulkane. Auf 4834 m üNN haben auch wir für Pachamama an der Lagune als Dank Steine aufeinander gesetzt.
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Weiterhin bunt schillernde Gelbtöne in den Vulkankegeln. Höchster Punkt bei 4902 m üNN, danach in sagenhaften Serpentinen wieder hinab auf 4300 m üNN. In Andagua an der Plaza hatten wir am Übernachtungsplatz mal wieder Wifi.

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14.5.14 - 2,5° C wolkenlos. Um 6:30 Uhr fuhren wir schon los zum Mirador. Ein toller Blick auf die Vulkane und die unglaublich dicken Lavaströme unterschiedlicher Farbe und Konsistenz.
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Das "Tal der Vulkane" besteht aus einer Kette von 86 Vulkanbergen, davon haben auch noch 30 VulkanKrater. Das Ganze erstreckt sich über 65 km.

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Im Vulangebiet gibt es natürlich viele Thermen, für uns erst wieder in Huacarama, kurz vor Chivay, dem Eingang zum Colca-Canyon.
Landschaftlich die Hochebene mit Lamaherden, Rindern, Schafen, Flusstäler mit Sumpf und entsprechenden Wasservögeln, grün bewachsene Hänge und immer wieder Vulkane.
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