E + F Neumann
Antarktis 1

Vom 1.-19.12.2013 Antarktistour mit dem Hurtigrutenschiff MS Fram
Es ist der erste Advent. Gegen 15:30 Uhr checken wir auf der Fram ein, freundlich, schnell und mit einem Glas Sekt zum Empfang. Unsere Suite ist sehr schön, mit einem großen Fenster. Nach dem Abendessen-Buffet werden alle Gäste im Observations-Deck vom Käpten samt Crew mit einem Glas Sekt begrüßt, in lockerer ungezwungener Atmosphäre. Nach einer ruhigen Nacht erwartet uns ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Heute ist Seetag mit Anfahrt nach Falkland bzw.die Malvinas, wie die Argentinier die Insel nennen.


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Anmerkung: Im Bericht fließen auch Infos von unseren Vorträgen ein.
Info zu Falkland (Islas Malvinas): Der Archipel der Falklandinseln liegt ca. 500 km östlich von Feuerland und stellt, geologisch gesehen, einen Teil Afrikas dar. Die Inseln trennten sich von Afrika während des Zerfalls des Superkontinents Gondwana vor Millionen von Jahren und sind seitdem ständig nach Westen gewandert, etwa mit derselben Geschwindigkeit, mit der unsere Fingernägel wachsen.
Falkland besteht aus zwei großen und 700 kleinen Inseln. Sie wurden schon früh von Yahgan Indianern und anderen Küstenbewohnern Patagoniens besucht. Als erster Europäer sichtete der Engländer John Davis 1592 die Inseln mit seinem Schiff "Desire".
Nicht nur zur Zerstreuung, besonders an Seetagen, sondern vielmehr auch zu intensiver Information gab es Vorträge über geologische, biologische, physikalische Zusammenhänge und klimatische Erscheinungen in Antarktika, ebenso über die Fauna und Flora in diesen Gebieten.
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Die Lektoren des Expeditionsteams waren alle samt sehr gut ausgebildet, erfahren und kompetent in ihrem Spezialgebiet. Sie konnten auch schwerer verständliche Sachverhalte so darstellen, dass man als Laie den Durchblick hatte; dazu war es auch noch sehr unterhaltsam. Das Expeditionsteam war für alle Ausflüge verantwortlich und organisierte deren Durchführungen. Wie sich bald herausstelle hatte Organisation und Sicherheit an Bord, drinnen und bei Ausflügen, höchste Priorität. So gab es für jeden Tag ein detailliertes Tagesprogramm mit allen Aktivitäten, die dann zum angegebenen Zeitpunkt noch mal generell durchgesagt wurden. Es wurde aber immer darauf aufmerksam gemacht, dass sich die genannten Aktivitäten und Zeiten ändern können, abhängig vom Klima, schiffstechnischen Operationen oder unvorhergesehenen Umständen, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen.
Am ersten Tag bekamen wir unsere warmen Gummistiefel ausgeliehen und eine Wind- und wasserdichte, türkisfarbene Jacke als Geschenk. Und schon mal zwei Vorträge zu Beginn.
Frühstück war immer Buffet, ebenso das Mittagsessen; abends wurde serviert oder bei Ausflügen auch Buffet, da man hier dann zeitlich unabhängig war.
Wenn man mal nichts tun wollte, konnte man von Observationsdeck, schön warm und bequem sitzend, die Landschaft ringsum in sich aufnehmen. Man konnte natürlich das Gleiche von außen begutachten, dann aber gut eingepackt, denn kalten Wind gab es immer. Man konnte aber auch in den Fitnessraum, die Sauna oder den Whirlpool im Freien benutzen.
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Am 3.12.13 erreichten wir um ca. 07:00 Uhr New Island, auf den Falklandinseln.
Vielleicht interessant: Sonnenaufgang (SA) 04:42 Uhr, Sonnenuntergang (SU) 21:23 Uhr. New Island war am Wal- und Robbenfang beteiligt, seit 1905 Standort der "Admiralen", die erste schwimmende Walfangfabrik. Jetzt ist hier ein Naturschutzgebiet. Heimat u.a. für große Kolonien des Schwarz-Brauen-Albatross, der Fels- und Eselspinguine, sowie Kormorane.
Hier war unsere erste Anladung mit den Polarcircle-Booten (sehr sicher und gut ausgestattete Schlauchboote). Angesagte Kleidung: Gummistiefel, Regenhose, Regenjacke, meistens, wie sich später herausstellte. Beim Ein- und Aussteigen gab es immer sichernde Hände. Das Expeditionsteam fuhr immer als erstes Boot zum Anlandepunkt um die Anlandung und den zu gehenden Weg auszusuchen und zu kennzeichnen, zum Schutz der Tiere, Vegetation und zu unserer Sicherheit. Bei der Anlandung wurde der Weg erklärt und was es wo zu sehen gibt, ebenso erhielt man die Rückkehrzeit.

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Es war sehr windig auf unseren 1,5 km langen Weg zur Kolonie. Aber die Rockpinguine, Blauaugenkormorane, Schwarzbrauenalbatrosse und Falklanddrossel entschädigten uns dafür.
Die zweite Anlandung sollte auf Carcass im Nordwesten der Falklandinsel sein. Derzeit leben nur zwei Bewohner dort, seit 30 Jahren die Besitzer der Insel. Aber Starkwind und hoher Wellengang ließen die Anlandung nicht zu.

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Also Anlandung in Westpoint Island, auch eine Privatinsel mit 2 Bewohnern. Sie haben ein schmuckes Häuschen mit einem schönen Garten. Am Ufer entlang präsentierten sich Magellan- und Kelbgänse mit vielen Jungen, das sah doch ganz putzig aus.

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Weiter nach Port Stanley (Puerto Argentino), das auf Grund seines geschützten Hafens und dem leichten Zugang zu Süßwasser und Torfvorkommen, zum Regierunssitz von Falkland gewählt wurde. Zunächst als Versorgungsstopp für Schiffe, die Kap Hoorn umrundeten, bekannt, verlor es immer mehr seinen guten Ruf durch vagabundierende Seeleute und ruppige Walfänger. Erst nach der Öffnung des Panamakanals 1914, der gleichzeitig einen Wechsel vom Segel- zum Dampfschiff nach sich zog, verlegte sich hier die Wirtschaft immer mehr auf den Wollhandel.
Unser geführter Nature-Walk um Port Stanley war sehr getrübt durch das Wetter, Regen, Wind, Schneefall, so dass nicht wirklich große Begeisterung aufkam, zumal wir viele Tiere schon vorher gesehen hatten.
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Am Nachmittag reichte es noch für einen Stadtrundgang. Alles ist überschaubar, very british, die Menschen sehr freundlich. Für uns etwas kurios, es gibt hier das spezielle Falklandpfund (eigene Währung), aber die Geschäfte sind eingerichtet auch auf Dollar, Euro und Kreditkarten, klever.

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Dann kam es: Bei heftigem Wind und Wellen 9 Bft (entspricht 24 m/s) und bis ca. 10 m hohen Wellen verließen wir gegen 16:00 Uhr Port Stanley in die Scotia Sea. Ja es schaukelte ganz schön; dem entsprechend war die Fortbewegung, es sah ganz lustig aus. Beim Abendessen machte sich dann der Rotwein samt Wasserkaraffe auf den Weg, über Eckhards Hemd, Hose, Schuhe; ich bekam nur Rotwein auf die Hose. Während sich Eckhard erst "trockenlegen" musste konnte ich weiter essen. Es gab daraufhin eine Gratisreinigung. Bei dieser Schaukelei ging noch so manches andere zu Bruch. Manche Passagiere hatten so ihre Probleme mit Mageninhalt u. ä. Im Observationsdeck anschließend, wo man das Auf und Ab des Schiffes, das Klatschen und Hineinfallen in die hochsteigenden Wellen ganz gut miterleben konnte, waren wir fast alleine. Die Nacht war doch etwas unruhig. Am Morgen wurde alles etwas ruhiger, Wind nur noch 18 m/s, Wellen nur noch ca. 4-5 m; für einen Seetag dann doch ausreichend. Später kam sogar noch die Sonne heraus und es reichte für eine viertel Std. Sonnenbaden, neben Vorträgen ganz angenehm.

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Zum Nikolaus noch ein Seetag. Wir überqueren die antarktische Konvergenz. Sie ist da, wo das warme Wasser des Nordens auf das kältere, dichtere und weniger salzhaltige Wasser des Südens trifft. Das kalte Wasser singt ab, vermischt sich und bringt somit Nährstoffe an die Oberfläche. Zwischen 40° und 60° Süd wechselt diese Konvergenz hin und her. Es ist das biologische Limit des Antarktischen Ökosystems und alles südlich der Konvergenz nennt man den antarktischen Ozean. Diese Zone ist oft nebelig und zeichnet sich durch einen anwachsenden Tierbestand aus. Wir haben hier heute auch gleich Buckelwale und Delfine gesehen, ganz dicht am Schiff.
Das Überqueren dieser Grenze ist nicht sichtbar, nur fühlbar oder mit dem Thermometer messbar. Wir haben es tatsächlich sehr gut gespürt.
Das Wetter war dabei wechselhaft, von Sonne bis Schneeschauer und windig.
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Wir kommen nach South Georgia Island, erste Anlandung in der Fortuna Bay mit gleichnamigem Gletscher. Fortuna war ein Walfangschiff, das 1916 auf ein Riff bei Point Hope auflief, weil der Steuermann einen Brief von zu Hause las. Auch Shackleton, ein Engländer auf Südpolarexpedition, durchquerte während dieser Zeit das Gebiet.
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Wir hingegen hatten eine wunderbare Anlandung bei einem herrlichen, windstillen Tag. Hier war Leben. Eine riesige Königspinguin Kolonie mit vielen braunen Wollknäueln bzw. Jungen.

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Viele Seeelefanten und Pelzrobben, von ganz Mini bis ganz Maxi. Man konnte sich kaum satt sehen; es war einfach phantastisch. So kann es bleiben!
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Am Nachmittag dann die zweite Anlandung in der Stromness Bucht. Hier gibt es drei verlassene Walfangstationen. Man durfte sie aus Sicherheitsgründen nicht betreten, aber allein der Anblick war beeindruckend.
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Eselspinguine, Pelzrobben, bei der Paarung (man beachte den Größenunterschied!) und als Gruppe sowie Seeelefanten zogen unsere Blicke auf sich. Ja, es ist einfach toll.
Jeden Abend gab es eine kurze Einführung zum nächsten Tag.
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Schon ist der 2. Advent, wir haben schönes Wetter und kommen nach Grytviken. Der Ort wurde 1904 als erste Walfangstation in antarktischen Gewässern von dem Norweger Karl Anton Larsen gegründet. Hier steht auch die südlichste Kirche der Welt. Sie wurde in Norwegen vorgefertigt, hier aufgestellt und am 24.12.1913 eingeweiht. Zum 100. Geburtstag kommt auf der nächsten Hurtigruten Tour eine große Gruppe Norweger, um dieses Ereignis zu feiern.

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Auf dem Friedhof wurde Shackleton begraben. Sein Schiff wurde auf einer Südpolexpedition zerdrückt. Ein Walfangmuseum wurde im Haus des ehemaligen Managers eingerichtet. Es wird von der British Antarctic Survey und der Regierung von Südgeorgien unterhalten.
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Es ist eine interessante Ausstellung von der Walfang- und Robbenschlagzeit, von der Entdeckung, der Natur- sowie Militärgeschichte. Das Außmass der Walfangstation war enorm, zur Hauptzeit lebten hier 500 Mann. Das Öl der Blauwale war das reinste Öl und daher sehr teuer. Neben den alten bzw. historischen "Trümmern", auch Schiffe, sahen wir natürlich auch Lebendiges.

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Viele Seeelefanten, auch gewaltige Männchen, Esels- und Königspinguine (gerade in der Mauser), immer wieder reizvoll.
King Edward Point liegt Grytviken genau gegenüber.

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Hier ist die British Antarctic Survey einschließlich der Fischereiforschungsstation und Offiziere der Marine als einzige Vertreter der Regierung untergebracht. Sie sind alles: Hafenmeister, offizielle Fischerei- und Einwanderungsbehörde sowie Postamt. Es ist doch wohl ein recht einsames Leben hier (alles für die britische Regierung!).
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Am Nachmittag geht es wieder ein Stückchen weiter. Gegen 19:00 Uhr erreichen wir den Drygalskifjord. Er ist 14 km lang und absolut spektakulär. Ein Platz auf dem Außendeck ist "must do". Schon zu Beginn passieren wir, oder sie uns, zwei Eisberge, einer richtig groß, umwerfend. Bis zum Ende folgt Gletscher auf Gletscher; so etwas haben wir seither noch nicht gesehen. Der Wind legte immer mehr zu, Wolken zogen herein und es begann zu schneien. Langsam verlor sich alles im Dunst. Wind und Wellen bestimmten nun die Weiterfahrt. Wellen von vorn ließen das Schiff nicht mehr ganz so rollen, dennoch war es eine etwas bewegte Nacht.

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Am folgenden Tag wurde die Entscheidung getroffen, dass die Südorkney-Inseln auf Grund von zuviel angetriebenem und aufgetürmtem Packeis nicht angelaufen werden können. Also zwei Seetage bis zur nächsten Anlandung auf Elefant Island mit einem Blick auf Point Wild. Unterwegs gab es wieder viele Angebote, um seinen Wissendurst zu stillen. Es war manchmal ganz schön viel für den Kopf, aber interessant. Zu unserer Information gab es folgendes:
Das Südpolarmeer wird gebildet von dem Antarktischem Zirkumpolarstrom (der um die Antarktis fließt). Der Amundsen See, der Bellinghausen See, teile der Drake Passage, der Ross See, Cooperation See, Cosmonaut See, ein Teil der Scotia See und Weddellmeer. Es hat eine Fläche von 20.327.00 km2. Die durchschnittliche Tiefe beträgt 4000 - 5000 m, nur in wenigen Gebieten ist das Wasser flach. Der Antarktische Kontinentalschelf ist im Wesentlichen schmal und ungewöhnlich tief, mit Tiefen von 800 m, während die globale Duchschnittstiefe bei 133 m liegt.
Der Antarktische Zirkumpolarstrom bewegt sich ununterbrochen ostwärts und ist mit 21 000 km Länge die längste Meeresströmung der Welt. Er transportiert 130 Mil. Kubikmeter Wasser pro sek. - das ist das 100fache aller Flüsse der Erde.
Die größte Tiefe liegt bei 7.235 m am südlichen Ende der Süd-Sandwich-Rinne, bei 60°00S, 024°W.

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Wir stellen die Uhr eine Std. zurück (10.12.), die Wellen sind recht moderat - 3 m, Wind: frische Brise 10 m/sek. Heute keine Sonne, in antarktischen Gewässern bei Luft -1°, Wasser + 1°. Heute machen wir einen Brückenbesuch. Einige Fakten: 4 Generatoren zur Stromgewinnung, 1 Bugstrahlruder, 2 Schiffsschrauben in der Gondel hinten. Damit kann das Schiff auf der Stelle drehen. Zwei Stabilisatoren, die bis zu 70 % der Wellenbewegung ausgleichen! Wie hätte es wohl ohne sie ausgesehen?!? Kraftstoffverbrauch 400 l/Std., gebunkert sind 400 000 l. Drei verschiedene Radargeräte, 3 Kompassarten, spezielle Sicherheitsausrüstung für Eisfahrten, bis zu 20 cm Eisdicke möglich, jede Menge technische Überwachungsgeräte, und ganz besonders wichtig, eine Kaffeemaschine.
Für Anlandungen: 7 Polarcicle-Schlauchboote, warme Gummistiefel, Thermoanzüge, Rettungswesten - also alles in allem ein sehr sicheres und gut ausgerüstetes Schiff. Erwähnenswert ist das immer freundliche Crewpersonal.

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Bei ruhiger See, ständig umkreist von Kapsturmvögel, teils mit Sonne, erreichen wir Elefant Island mit grandiosen Gletschern versehen. Die legendäre Insel ist für Antarktisenthusiasten ein ähnlicher Walfahrtsort, wie Kap Hoorn für Seeleute. Heute verlassen, harrten hier 22 gestrandete Mitglieder der berühmten Imperial-Trans-Antarktisexpedition 1914, geleitet von Sir Ernest Shackleton, viereinhalb Monate auf Rettung. Unter Robert Francis Wild überlebten die Männer notdürftig unter schrecklichen Bedingungen, unter umgedrehten Rettungsbooten, in einer Gletscherhöhle, während Shackleton in einem kleinen Boot unterwegs war, um Hilfe zu holen. Sie ernährten sich von Pinguinfleisch und heizten mit deren Fett.

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Eine Büste stellt Kapitän Luis Prado dar, den Kommandanten der "Yelcho", ein chilenisches Marineschiff, das letztlich Shackletons Männer rettete. Er fuhr ohne offizielle Genehmigung die untermotorisierte "Yelcho", riskierte sein Kommando, seinen Rang und sein eigenes Leben, für eine Mission, bei der schon stärkere Schiffe gescheitert waren.
Heute brüten hier die hart gesottenen Zügelpinguine. Sie sehen immer aus, als ob sie lächeln würden.

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Point Wild, ein wirklich herrlicher Anblick. Die 22 Männer hatten wohl keinen Blick dafür. Am Nachmittag erreichten wir die Gibbs Insel, eine kleine Insel ca. 25 km südwestlich von Elefant Island. Auch sie gehört zur Südshetland Inselgruppe. 13 Km lang und 2 km Breit stellt sie ein wichtiges Vogelschutzgebiet dar. Hier brüten Zügel-Pinguine, Macaroni-Pinguine (mit gelben langen Federn am Kopf), auch Goldschopf-Pinguine genannt, und ca. 18 000 Silbersturmvögel. Auch der Weißgesichts-Scheidenschnabel. Das Meer war etwas unruhig. Nach einer Probefahrt durch Mitglieder des Expeditions-Teams gab es ein o.k., für die, die sich trauen. Die Ausfahrt war schon etwas bumpy und feucht, aber trotzdem wunderbar.
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Informatives zu den Shetland Inseln:
Im Febr. 1819 umrundeten der britische Kaufmann William Smith mit seinem Schoner Williams Kap Hoorn. Er wurde durch einen Sturm nach Süden getrieben und sichtete als erster (glaubte man) die Südshetland Inseln. Auf Grund seines Berichtes bei den britischen Behörden in Valparaiso wurde er zum Lotsen degradiert (weil man ihm nicht glaubte), unter dem Marinekapitän Edward Brandsfield. Zusammen erforschten sie aber die Inseln, nannten sie Shetland Inseln, in Anlehnung an die ähnliche Breitenlage wie die schottischen. Dann überquerten sie die später nach Brandsfield benannte Wasserstrasse und sichteten die Antarktische Halbinsel. Sie waren aber nicht die Ersten. Thaddeus von Bellinghausen, als Kapitän bei der russischen Marine tätig, reiste nach dem 10monatigen Julianischen Kalender. Erst in den 1940 Jahren wurde die Reise in den 12monatigen Gregorianischen Kalender übersetzt, demnach sah er die Inseln drei Tage vorher.

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Am 12.12.2013 besuchten wir in der Admiralty Bay auf King George Island die Arctowski Forschungsstation. Sie wurde nach dem Geologen der belgischen Antarktisexpedition von 1897 Herny Arctowski benannt. In der Bucht lag einst das erste Walfang-Fabrikschiff des Südozeans, die "Admiralen". Viele Walknochen sind noch über die Strände verteilt. Die Station hat ein Info Center für Touristen eingerichtet. Es war hier ganz gemütlich, aber so abgeschieden für ein Jahr? Unser Ding wäre das nicht.
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Wir haben aber jede Menge Adélie Pinguine und einen Eselpinguin (links) gesehen. Ganz toll waren auch die farbenprächtigen Flechten und Moose, dazu noch zwei Arten von Gräsern. Wir hatten Glück, es schien sogar zwischendurch die Sonne.

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Auf der Weiterfahrt zur Half Moon Island gab es neben dichten Nebel auch Schneetreiben. Half Moon Island ist eine 2 km lange, sichelförmige Insel im Schatten der Berge und Gletscher der nahe gelegenen Livingston Insel. Hier lebt eine große Zügelpinguinkolonie. Auch 2 Eselpinguine haben sich dazugesellt. Ein kurzer Anstieg belohnte uns mit einem schönen Blick und -
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ganz mutige gingen ... baden! Auch Sandra, tapfer, tapfer.

Die Fortsetzung folgt im nächsten Bericht Antarktis.2 .

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